Am Mittag hatte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung des Corona-Impfstoffs des US-Herstellers Moderna empfohlen. Nun hat ihn die EU-Kommission zugelassen.
Die europäische Arzneimittelbhörde EMA hat den amerikanischen Corona-Impfstoff Moderna für die EU zugelassen. Er könnte bereits ab nächster Woche zur Verfügung stehen.
Die EU-Kommission ist der Empfehlung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA gefolgt und hat das Vakzin des US-Herstellers Moderna zugelassen. Dabei handelt es sich um den zweiten in der EU zugelassenen Corona-Impfstoff.
Die EMA hatte auf Druck der EU-Länder den Termin für eine mögliche Entscheidung vom 12. Januar vorgezogen. Nachdem die Expertenkommission bereits am Montag zusammengekommen war, gab sie nun am Mittag grünes Licht.
EMA-Chefin Emer Cooke sagte, der Moderna-Impfstoff liefere "ein weiteres Instrument im Kampf gegen die derzeitige Notsituation". Das Verfahren sei schnell und zuverlässig gewesen.
Wie nach der Empfehlung für den Impfstoff von Biontech und Pfizer kurz vor Weihnachten, hat die EU-Kommission auch bei Moderna die Zulassung innerhalb weniger Stunden formalisiert.
Mit Moderna kommt nun ein zweiter Impfstoff nach Europa – ist der Gesundheitsminister damit aus der Schusslinie? Einschätzungen von Hauptstadt-Korrespondentin Shakuntala Banerjee.
50 Millionen Dosen gehen nach Deutschland
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte in Berlin an:
Spahn sagte, von den mehr als 160 Millionen EU-weit bestellten Moderna-Dosen werde Deutschland über 50 Millionen erhalten. Im ersten Quartal kämen aber wegen der zunächst begrenzten Produktionskapazitäten nur knapp zwei Millionen Moderna-Dosen nach Deutschland. Die gesamten 160 Millionen Moderna-Dosen sollen nach Angaben der EU-Kommission bis September geliefert werden.
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Das Wichtigste zum Moderna-Impfstoff
Die Europäische Arzneimittelbehörde hat die Zulassung des Moderna-Impfstoffs in der EU empfohlen. Worin unterscheidet er sich von anderen Vakzinen? Wichtige Fragen und Antworten.
Moderna-Impfstoff ähnlich wirksam wie der von Biontech
Das Serum von Moderna weist in klinischen Studien einen ähnlichen Grad der Wirksamkeit auf wie das Mittel von Biontech/Pfizer, hat aber den logistischen Vorteil, dass es bei einer Temperatur von minus 20 Grad statt minus 70 Grad gelagert werden kann. In den USA wird der Moderna-Impfstoff schon seit dem 21. Dezember verabreicht.
Modernas Mittel braucht zwei Impfdosen im Abstand von vier Wochen, um wirksam zu sein. Von Pfizer/Biontechs Mittel wird nach drei Wochen eine zweite Dosis verabreicht. Beide Mittel hatten in Testreihen eine hohe Wirksamkeit von um die 94 Prozent und nur wenige Nebenwirkungen gezeigt. Der Impfstoff ist für Personen ab 18 Jahren zugelassen.
Großbritannien begann unterdessen erstmals Impfungen mit dem Wirkstoff des britisch-schwedischen Unternehmens AstraZeneca. Vergangene Woche hatte die EMA klargestellt, dass eine Zulassung dieses Impfstoffs in der EU noch im Januar "unwahrscheinlich" sei, da AstraZeneca noch gar keinen Zulassungsantrag gestellt habe.
Wir erklären, wie die Impfstoffe wirken und was sie unterscheidet.