Die Corona-Fallzahlen müssen weiter runter - das fordert SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach im ZDF. Und plädiert jetzt für einen Grenzwert von unter 25 bei der 7-Tage-Inzidenz.
"Wir müssen endlich wieder die Kontrolle über die Pandemie gewinnen", sagt der Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, SPD. Für eine Debatte um Sonderrechte für Geimpfte "ist es momentan überhaupt nicht an der Zeit".
"Die Zahl ist auf jeden Fall furchtbar. Das ist eine Zäsur." Die Zahl, auf die SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach im ZDF-Morgenmagazin reagiert, machte heute morgen die Runde. Es ist der neuste negativ Wert für die Corona-Todesfälle - 1.129 Fälle sind es laut RKI zuletzt.
Lauterbach plädiert daher vehement dafür, mit den derzeitigen Shutdown-Maßnahmen die Corona-Fallzahlen weiter zu senken. Denn:
Der SPD-Politiker verweist dabei auch auf die Einzelschicksale und das damit verbundene Leid, das auch die Familien trifft.
Lauterbach fordert niedrige 7-Tage-Inzidenz
Um die Kontrolle zu gewinnen, peilt Lauterbach jetzt eine niedrige 7-Tage-Inzidenz an. Er plädiert für einen Grenzwert von 25 Infektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Bund und Länder sprachen sich zuletzt für einen Grenzwert von 50 aus.
Lauterbach begründete seine Forderung mit der Gefahr weiterer Mutationen des Coronavirus, nachdem bereits aus Großbritannien eine veränderte Virusvariante nach Deutschland gekommen ist.
"Wenn die Fallzahlen hoch bleiben, wird diese gefährliche Variante sich ausbreiten. Die ist so ansteckend - wahrscheinlich -, dass selbst unter Lockdown-Bedingungen tatsächlich zusätzliche Ansteckungen erfolgen“, so Lauterbach.
-
Virus-Mutation hat Deutschland erreicht
Immer mehr Fälle einer Infektion mit der mutierten Variante des Coronavirus im nichtbritischen Ausland werden bekannt. Nun hat die Mutation auch nachweislich Deutschland erreicht.
Weiter sei die Gefahr, dass weitere Mutationen entstünden, gegen die die Impfungen möglicherweise nicht mehr wirkten. Derzeit sei dies noch nicht geschehen und man müsse derzeit keine Angst haben. Doch:
Lauterbach zu Debatte um Impfprivilegien: "Luxusdebatte"
Sollen Menschen, die schon einen Anti-Corona-Pieks erhalten haben und möglicherweise nicht mehr ansteckend sind, Sonderrechte bekommen? Nach dem jüngsten Impfstart ist die Debatte darüber erneut entfacht. Karl Lauterbach sieht zwar die Notwendigkeit der Diskussion - aber nicht zum jetzigen Zeitpunkt.
Die Politik will keine Privilegien für Corona-Geimpfte. Die Debatte gibt es trotzdem. Was spricht für Sonderrechte? Und was dagegen? Ein Pro und Contra.
Vielmehr müsse sie geführt werden, "wenn sie an der Zeit ist". Das Thema der Sonderrechte sei derzeit nicht das Problem. Denn: Erst im Sommer könnten sich diejenigen impfen lassen, die das wollen und nicht zu den Risikogruppen gehörten. Zudem wisse man erst dann, ob die Impfung auch vor Ansteckung schütze. Lauterbach spricht daher von einer derzeitigen "Luxusdebatte".
SPD-Gesundheitsexperte: Noch drei schwere Monate
2020 war geprägt von Mahnungen und Warnungen. Viele Menschen wünschen sich eine Normalität zurück - und doch werden die Anti-Corona-Maßnahmen noch länger ein Bestandteil des Alltags sein.
Wie kann man also die Menschen hierzulande im kommenden Jahr positiver mitnehmen und auf die Maßnahmen einstimmen? Karl Lauterbach sieht etwas Positives in der Langfristrategie. Das heißt, man halte durch, bis man genug Impfstoff habe. Je mehr Impfstoff komme, umso schneller könne man in eine Normalität zurück.
Lauterbach fasst zusammen: