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Impfpflicht, strenge Kontrollen : Was Frankreich und Italien anders machen

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Auch in Frankreich und Italien steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen wieder an. Beide Länder reagieren seit längerer Zeit mit Regeln, die in Deutschland noch diskutiert werden.

Eine Angestellte eines Optikergeschäfts zeigt ihren COVID-19 "Green Pass"
In vielen Geschäften und Restaurants in Italien wird der "Grüne Pass" streng kontrolliert.
Quelle: Reuters

ZDF-Korrespondentin Anne Arend berichtet aus Paris:

Frankreich frischt auf. 88 Prozent der über 12-Jährigen sind bereits vollständig geimpft und auch bei der dritten Dosis lässt der Druck nicht nach. Senioren und vulnerable Personen brauchen den sogenannten Booster, sonst verlieren sie ihren Impfstatus im Gesundheitspass. Ohne den ist die Teilnahme am öffentlichen Leben, etwa der Besuch von Cafés, Kinos oder Museen, kaum mehr möglich.

Anne Arend
ZDF-Korrespondentin Anne Arend
Quelle: ZDF

Selbst im Außenbereich wird kontrolliert. Diese Ansage hat der Impfkampagne neuen Auftrieb gegeben: Die Schwelle von fünf Millionen Auffrischimpfungen wurde bereits vergangene Woche überschritten.

Jetzt sei nicht die Zeit nachlässig zu werden, so der Epidemiologe Renaud Piarroux: "Die Herausforderung besteht darin, uns auf die Weihnachtsferien vorzubereiten, dass wir die Übertragungen unter Kontrolle behalten." Auch in Frankreich steigen die Infektionszahlen erneut schnell an.

Wenn es schief geht wie in Deutschland, wird es uns zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt treffen.
Epidemiologe Renaud Piarroux

Bereits seit Mitte September gilt in Frankreich eine Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen. Anfängliche Proteste dagegen haben sich weitgehend gelegt.

Und die Sorge, Ärzte und Pflegepersonal würden der Branche den Rücken kehren, hat sich nicht bestätigt. Stattdessen liegen die Impfquoten in diesen Berufsgruppen bei deutlich über 90 Prozent.

ZDF-Studioleiter Andreas Postel berichtet aus Rom:

"Dieser heimtückische Feind klopft andauernd an die Tür. Wir müssen noch mehr Schutz gegen ihn aufbauen", so mahnt Francesco Paolo Figliuolo fast täglich und tut alles, um diesen Kampf zu gewinnen. Seitdem Ministerpräsident Mario Draghi den General zum Covid-Sonderkommissar Italiens berufen hat, läuft die Impfkampagne wie am Schnürchen.

ZDF-Korrespondent Andreas Postel
ZDF-Korrespondent Andreas Postel

Wer mit der Booster-Impfung an der Reihe ist, bekommt eine Benachrichtigung per App oder SMS. Pflege-Personal, Lehrer und Risikogruppen erhalten seit Wochen eine Auffrischung. Ab Dezember folgen bereits die über 40-Jährigen. Impfzentren werden dafür wieder geöffnet.

Bislang haben vor allem Alte und Schwache eine Auffrischungsimpfung erhalten sowie das Gesundheitspersonal, für das bereits seit April eine Impfpflicht gilt. Geimpft, genesen, getestet. In Bus und Bahn gilt 3G ebenso, wie landesweit am Arbeitsplatz - bereits seit Mitte Oktober.

Firmen, die den "Grünen Pass" nicht kontrollieren, droht eine Geldstrafe von bis zu 1.500 Euro. Angestellten ohne Pass droht Lohnausfall. Schon seit August gilt etwa in Restaurants, Bars, Theatern, Schwimmbädern und Hotels der "Grüne Pass", mit dem nachgewiesen werden muss, dass man geimpft oder genesen ist oder einen maximal 48 Stunden alten negativen Corona-Test hat.

"Green Pass" auch auf der Piste

Auch in Südtirol ist der grüne Pass etwa an Skistationen Pflicht. Zudem sind Corona-Tests kostenpflichtig, denn die Italiener sollen sich impfen lassen.

Auch in Italien nehmen die Infektionszahlen in den vergangenen Tagen wieder zu, aber es gibt weit weniger Schwerkranke, als noch vor einem Jahr. Das Gesundheitssystem ist anders als vor einem Jahr nicht überfordert. In allen Regionen bleiben die Zahlen unter der kritischen Schwelle. Italien konnte sogar Corona-Patienten aus Bayern aufnehmen.

Angesichts steigender Corona-Zahlen wird in Italien über strengere Regeln für Ungeimpfte und Kontrollen an den Grenzen zu den Nachbarstaaten diskutiert. Für Einreisende - auch für Touristen - gilt bereits 3G.

Einschränkungen für Impfgegner gefordert

Vor allem Regionalpolitiker fordern von der Regierung in Rom Einschränkungen für Impfgegner, damit es zu keinen größeren Lockdowns im anstehenden Winter kommt. Eine Art "Super Green Pass" könnte es geben, der nach der Impfung nur 6 oder 9 Monate gilt und den man dann per Booster auffrischt. Als Negativnachweis sind nur noch PCR-Tests im Gespräch.

Alles wird von Verhaltensweisen und der Impfquote abhängen, so Italiens Gesundheitsminister Speranza. Vor allem Weihnachten und die Wintersaison will man retten. Dafür nimmt Italien schärfere Regeln in Kauf.

Auf der Illustration ist eine Frau (links) und ein Mann (rechts) zu sehen. Die Frau hat eine Impfspritze am Arm angesetzt und Viren im Rachen, der Mann hat keine Impfung und Viren im Rachen und außerhalb der Atemwege.

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