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Infizierte ohne Symptome : Kassenärzte fordern kürzere Isolationspflicht

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Wer symptomfrei mit Corona infiziert ist, soll zeitnah weiterarbeiten dürfen, fordert der Chef der Kassenärzte, Andreas Gassen. Die Gewerkschaften mahnen jedoch zur Vorsicht.

Coronakranker Mann, über 60, Risikopatient, hat sich zuhause in Isolierung begeben, aufgenommen am 19.02.2022
Symptomfrei in Corona-Isolation - das ist laut KBV-Chef Andreas Gassen nicht mehr sinnvoll.
Quelle: imago

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hat ein früheres Ende der Isolationspflicht bei symptomfreier Corona-Infektion gefordert:

Es ist nicht mehr sinnvoll, Menschen, die symptomfrei infiziert sind, in eine zehntägige Isolation zu schicken.
Andreas Gassen, KBV-Chef

Wer symptomfrei mit dem Coronavirus infiziert sei, sollte zeitnah weiterarbeiten dürfen. "Auf diese Weise könnten wir Personalengpässe an vielen Stellen entzerren", erklärte der KBV-Chef. Nicht nur in den Kliniken gebe es zum Teil große Probleme mit infiziertem Personal.

Überall, auch in den Praxen, fallen gerade viele Mitarbeiter wegen einer Corona-Infektion aus.
Andreas Gassen, KBV-Chef

Gassen fordert "alltagstaugliche Regeln"

Obwohl sehr viele symptomfrei seien, fehlten sie mindestens zehn Tage im Betrieb. "Das ist aber eher Folge des geltenden Regelwerks als der Krankheitslast", kritisierte Gassen. Die aktuellen Regeln ergäben keinen Sinn mehr bei einer Erkrankung, die in den allermeisten Fällen milde, also mit typischen Erkältungssymptomen, verlaufe. Nötig seien jetzt alltagstauglichere Regeln.

Gewerkschaften mahnen zur Vorsicht

Mehrere Gewerkschaften mahnen allerdings weiter zur Vorsicht. Der Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Guido Zeitler, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe mit Blick auf das Gastgewerbe:

Schon aus eigenem Interesse sind die Arbeitgeber dringend aufgefordert, weiterhin alles zum Schutz ihrer Beschäftigten und Gäste zu tun.
Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft NGG

Er appellierte an die Arbeitgeber, den Mitarbeitern auch weiterhin kostenlose Corona-Tests zur Verfügung zu stellen. Zeitler betonte, die Verhinderungen neuer Infektionen sei angesichts von "Rekordinzidenzen, Rekordkrankmeldungen und der ohnehin extrem angespannten personellen Situation das logische Ziel im Gastgewerbe".

Noch mehr Ausfälle im Team könnten sich die allermeisten Arbeitgeber nicht leisten. Nach seiner Einschätzung werden in Restaurants, Hotels oder Bars auch in Zukunft Corona-Schutzmasken zu sehen sein.

Person am Marienplatz in Müncen hält eine FFP2 Schutzmaske in der Hand.

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Verdi gegen Aufhebung der Maskenpflicht

Mit Blick auf den Handel sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger den Funke-Zeitungen:

Der Schutz der Beschäftigten sowie der Kundinnen und Kunden ist jetzt am wichtigsten.
Stefanie Nutzenberger, Verdi-Bundesvorstand

Die Aufhebung der Maskenpflicht mache bei den hohen Infektionszahlen wenig Sinn. Wenn nun einzelne Unternehmen über die Maskenpflicht in ihren Geschäften entschieden, sei das unübersichtlich für die Kundschaft "und verstärkt den Eindruck von Planlosigkeit".

Es wäre wünschenswert, wenn man sich bundesweit auf Regelungen einigen könnte, die die Beschäftigten sowie die Kundinnen und Kunden gleichermaßen schützen.
Stefanie Nutzenberger, Verdi-Bundesvorstand

Viele Beschäftigte machten sich derzeit große Sorgen. "Sie haben jetzt zwei Jahre lang in der Pandemie den Laden buchstäblich am Laufen gehalten und haben das Recht geschützt zu werden und gut und gesund durch die Pandemie zu kommen", sagte die Gewerkschafterin.

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von Dominik Rzepka
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