Impfstoffe für Kinder sind noch nicht zugelassen, denn bei der Vakzin-Prüfung unterliegen sie einem besonderen Schutz, so ein Kinderarzt. Wann es die ersten Vakzine geben könnte.
Die Impfungen in den Prio-Gruppen schreiten voran, doch ein Impfstoff für Kinder ist noch nicht zugelassen. Bundeskanzlerin Angela Merkel geht davon aus, dass 12- bis 15-Jährige ab Sommer mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer geimpft werden können. Für Kinder unter 12 Jahren solle es aber nicht vor dem Frühjahr 2022 einen Impfstoff geben. Jörg Dötsch, der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, setzt auf den Spätsommer. Im ZDF-Mittagsmagazin sagt er:
Warum kommen Kinder so spät dran?
"Kinder unterliegen einem besonderen Schutz - auch im Hinblick auf Prüfungen von neuen Medikamenten oder neuen Impfstoffen", so Dötsch. Der Selbstschutz müsse bei ihnen im Vordergrund stehen, deshalb gehen Mediziner mit "viel mehr Vorsicht an die unteren Altersgruppen heran".
Zum Glück seien Kinder insgesamt von der Pandemie wesentlich weniger stark betroffen als Erwachsene. Das gelte sowohl für Todesfälle, schwere Verläufe mit Aufnahmen in die Kliniken als auch die Spätfolgen - Stichwort Long Covid.
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PIMS-Syndrom: Selten und gut behandelbar
Nach überstandener Infektion leiden manche Kinder am PIMS-Syndrom. Dabei handelt es sich um eine Überreaktion des Immunsystems, die ein zweites Kranksein bewirkt. Rund 250 Kinder mussten deshalb in Kliniken aufgenommen werden, so Dötsch. Das könne man insgesamt aber gut behandeln.
Auch der Kinderkardiologe Nikolaus Haas vom Klinikum Großhadern sagte: "Die Erkrankung selbst ist erstens sehr gut behandelbar, zweitens hinterlässt sie keine Folgeschäden - nach all dem, was wir wissen - und drittens leidet nur ein geringer Teil der Kinder, die eine Corona-Infektion hatten, an einer PIMS."
Roko ist zehn Jahre alt und spielt gerne Fußball. Wegen einer seltenen Covid-19-Folgeerkrankung darf er aber vorerst keinen Sport machen.