Jugendliche sollen sich ab 7. Juni für Impfungen anmelden können. Das sei ein "wichtiges Zeichen", sagt Bayerns Gesundheitsminister im ZDF. Nur: Es gibt nicht genug Impfstoff.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek, Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz: Anders als zuletzt angenommen, fehle für die Impfung von Kindern und Jugendlichen eine zusätzliche Impfstoff-Menge. Man benötige mehr Impfstoff.
Bund und Länder haben bei ihrem Impfgipfel beschlossen, dass sich Jugendliche ab zwölf Jahren ab 7. Juni um einen Impftermin bemühen können. Vorausgesetzt, die Europäische Arzneimittelbehörde EMA gibt das Präparat von Biontech für diese Altersgruppe an diesem Freitag wie erwartet frei.
Ob die impfwilligen jungen Menschen dann rasch eine Corona-Impfung bekommen können, ist allerdings mehr als fraglich. Schon jetzt können sich Praxen vor Anfragen kaum retten, und es gibt nicht genug Impfstoff.
Holetschek: Hatten gewissen Optimismus
Als die Gesundheitsminister der Länder vor zwei Wochen beschlossen, 12- bis 18-Jährigen bis Ende August ein Impfangebot zu machen, war die Lage bereits ähnlich.
Man sei davon ausgegangen, dass es genug Impfstoff gebe, sagte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek im ZDF heute journal. "Wir hatten einen gewissen Optimismus, dass es schon zusätzliche Möglichkeiten gibt, mit denen wir diese Impfungen angehen können", so der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz.
Minister: Wichtiges Zeichen für junge Menschen
Es sei jedoch "ein wichtiges und richtiges Zeichen für die jungen Menschen in unserem Land", ihnen jetzt bald ein Impfangebot zu machen, sagte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek im ZDF heute journal. Sie hätten während der Pandemie viel gelitten, betonte der CSU-Politiker.
- Ähm, war was? Nicht wirklich
Nach gut vier Wochen tagen Bund und Länder wieder. Hätten sie es nur gelassen. Es gibt wenig Neues. Außer: Mehr Verwirrung, mehr Arbeit für Ärzte - und eine Klatsche für Spahn.
In Bayern, Baden-Württemberg und anderen Ländern sei die Priorisierung in den Arztpraxen schon aufgehoben, ab 7. Juni werde das dann bundesweit und auch in den Impfzentren der Fall sein. Wenn die Stiko demnächst eine Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche abgebe, sei es wichtig, dass auch in den Arztpraxen diese Impftermine mitvergeben werden.
"Brauchen mehr Impfstoff"
Natürlich werde mehr Impfstoff gebraucht. räumte Holetschek im ZDF ein. "Das ist nach wie vor das Nadelöhr." Allerdings sei auch klar, dass nach und nach immer mehr Impfstoff zur Verfügung stehen werde.
Das Ziel in Bayern sei es weiterhin, die Abschlussklassen bis nach den Sommerferien zu impfen und das mit den Impfzentren entsprechend zu organisieren, sagte Holetschek. Aber auch da "hängen wir natürlich von den Impfstoff-Lieferungen ab". Im Moment liege der Fokus in Bayerns Impfzentren auf Zweitimpfungen.
Die Pandemie sei nicht einfach, er verstehe die Ungeduld vieler Menschen, aber es handele sich um einen überschaubaren Zeitraum, "und ich denke, den werden wir gemeinsam auch noch hinkriegen".