Nach dem Impfgipfel ist SPD-Politiker Karl Lauterbach enttäuscht. Kinder hätten eine höhere Priorisierung in der Impfreihenfolge erhalten sollen als diejenigen, ohne Priorisierung.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach zeigt sich im Gespräch mit ZDFheute live vom Impfgipfel enttäuscht. Er hätte sich gefreut, wenn die Impfdosen für Kinder zurückgehalten worden wären. Aus seiner Sicht wäre es sinnvoll gewesen, "den Kindern eine höhere Priorität einzuräumen als denjenigen, die keinerlei Priorität haben."
Denn Kinder würden ein anderes großes Risiko tragen:
Kinder hätten bereits sehr viel eingebüßt und sie gehörten Lauterbach zufolge zu denjenigen, "die langfristig durch den verlorenen Unterricht und durch die verlorene Entwicklungsmöglichkeit tatsächlich hier geschützt werden müssen, vor einer erneuten Situation, wo erneut der Unterricht ausfällt." Auf dieser Grundlage hätte er Kinder "besonders geschützt", so der Gesundheitsexperte.
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Kritik an Weitergabe von Impfstoff an andere Länder
Zudem befindet Lauterbach hinsichtlich der Weitergabe von Impfstoff an andere Länder, dass es klüger sei, "mehr dafür zu tun, dass in anderen Ländern geimpft werden kann." Dass jetzt aber ausgerechnet damit begonnen werde, bei der Vergabe des Impfstoffes zu sparen und den Impfstoff "dann in andere Länder verschenken, wenn unsere eigenen Kinder betroffen sind", das könne er nicht nachvollziehen.
Er findet es "tragisch", dass Industrieländer, auch Deutschland, im Vorfeld der eigenen Impfkampagne diesbezüglich "so wenig" unternommen haben:
Das könne nicht nachgeholt werden, indem Impfstoff gespart werde, "der sonst für unsere Kinder gedacht wäre."