Gesundheitsminister Lauterbach dringt auf eine Selbsttestung zum Beenden der Isolation. Diese soll bei einer Corona-Infektion künftig nur noch fünf Tage dauern.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will kommende Woche - wahrscheinlich schon am Montag - einen Vorschlag für die Neuregelung der Isolation für Corona-Infizierte vorlegen.
Lauterbach empfiehlt Freitestung nach fünf Tagen
Es habe bei dem Gespräch mit den Gesundheitsministern der Länder am Donnerstag "keinen Dissens" in der Frage gegeben, sagte Lauterbach im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF. Bund und Länder wollen die verpflichtende Isolation beibehalten, aber auf fünf Tage verkürzen.
"Weil wir wissen, dass viele nach dem fünften Tag noch positiv sind, und die würden dann ja doch noch andere anstecken." Daher sei eine Freitestung auch für diejenigen, die keine Symptome mehr haben, sinnvoll - "zumindest als dringende Empfehlung".
- Minister wollen Corona-Isolation verkürzen
Nachdem einige Länder die Isolationszeit bereits von zehn auf fünf Tage gekürzt haben, soll dies bald bundesweit Standard werden. Zunächst fehlt aber noch die Empfehlung des RKI.
Covid-19 sei keine Krankheit "wie Grippe oder Erkältung, wo ich selbst entscheiden kann, gehe ich infiziert zur Arbeit", sagte Lauterbach. Wäre die Pflicht zur Isolation ganz gefallen, "wäre dies wie ein Signal, das entscheidet jeder für sich". Er erwartet, dass die Gesundheitsämter bei niedrigeren Fallzahlen die Anordnung von Isolation wieder besser bewältigen werden.
Länder wollen Isolations- und Quarantäneregeln überarbeiten
Die vorgeschriebene Isolation für Corona-Infizierte soll auf fünf Tage verkürzt werden, wie das Gesundheitsministerium von Sachsen-Anhalt am Donnerstagabend mitgeteilt hatte. Sachsen-Anhalt hat derzeit den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz.
In einer Videoschalte der Ressortchefs von Bund und Ländern habe das Bundesgesundheitsministerium angekündigt, dass die Empfehlung des Robert-Koch-Instituts (RKI) hinsichtlich der Isolations- und Quarantänedauer Anfang kommender Woche angepasst werden solle. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten die Pläne nach einer gemeinsamen Videokonferenz vorgestellt.
Die Gesundheitsminister begründen den Schritt mit einer zunehmenden Immunität in der Bevölkerung und durch mildere Krankheitsverläufe mit der Omikron-Variante.
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