Mit verkürzter Quarantäne soll kritische Infrastruktur trotz Omikron funktionieren. Auch die Schulen sollen offen bleiben - vorerst. Denn Lauterbach schließt im ZDF nichts aus.
Um das Land am Laufen zu halten, sollen sich Corona-Infizierte und deren Kontaktpersonen kürzer als bislang von anderen Menschen fernhalten müssen. Die Quarantänezeiten sollen also verkürzt werden. So wollen es Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und seine Kolleginnen und Kollegen aus den Ländern.
Außerdem sollen Schulschließungen nach dem Willen der Kultusministerkonferenz trotz der erwarteten hohen Infektionszahlen weiter vermieden werden. Das sagt Lauterbach im heute journal zu ...
… Risiken der verkürzten Quarantänezeiten:
"Ich glaube, wir minimieren das Risiko. Wir gehen in die Richtung, dass man eine sehr sichere Lösung hat, gleichzeitig aber auch die Bereiche der kritischen Infrastruktur lebensfähig hält. Das wird erreicht, indem man die Quarantänedauer und die Isolationsdauer verkürzt, aber immer sicherstellt, dass durch einen PCR-Test gewährleistet ist, dass niemand mehr ansteckend ist. […]
Wir werden hier mit der Freitestung arbeiten. Wenn man tatsächlich mit positivem Test in die Arbeit zurückgeht, dann ist das ein großes Risiko. Und das werden wir hier nicht wollen."
… möglichen weiteren Kontaktbeschränkungen:
"Ich glaube, dass wir jetzt vor der großen Omikron-Welle, die wir hier versuchen abzuwenden oder abzuschwächen, noch mal über Kontaktbegrenzungen sprechen müssen. Ich hielte das für notwendig. Wir müssen hier mit Augenmaß vorgehen und unsere Maßnahmen wirken, auch das muss man sagen. Aber wir werden wahrscheinlich noch einmal zulegen müssen. […]
Ich möchte da wirklich niemandem vorgreifen. So etwas muss gut vorbereitet sein und muss nachher im Einvernehmen von allen beschlossen werden."
… der Corona-Situation an den Schulen:
"Das besorgt mich sehr. Allerdings weiß man auch, dass bei der Omikron-Variante, die die dominierende, wenn nicht in wenigen Wochen die alleinige Variante sein wird, Masken sehr gut wirken. Von daher appelliere ich wirklich an alle Länder, dass man hier vorgibt, dass in den Schulen Masken getragen werden, weil tatsächlich ist die Maske bei der Omikron-Variante sehr effizient und würde gerade in den Schulen eine große Sicherheit bieten. […] Je besser die Maske ist, desto besser wirkt sie natürlich, daher würde ich meinen eigenen Kindern tatsächlich die FFP2-Maske empfehlen, das ist klar. […]
Ich bleibe dabei, eine Durchseuchung mit der Omikron-Variante wäre für die Kinder, wie aber auch für die Erwachsenen in keiner Weise verantwortbar. Es wird oft vorgetragen, Omikron verlaufe leichter. Das stimmt, aber es ist trotzdem keine leichte Erkrankung, und es wird bei vielen auch bleibende Schäden hinterlassen. Das kann man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Hier werden viele schwer krank werden und werden auch längerfristig krank werden. Das wollen wir gerade unseren Kindern auf jeden Fall ersparen, daher wird nichts ausgeschlossen."
- Wie Deutschland auf Omikron reagieren könnte
Sowohl Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach als auch die Gesundheitsminister der Länder haben Konzepte für eine verkürzte Quarantäne vorgelegt. Ein Überblick.