Vor dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern am 5. Januar gehen auch Saarlands Ministerpräsident Hans und die Krankenhausgesellschaft von einer Verlängerung des Lockdowns aus.
Am 5. Januar tagen Bund und Länder beim nächsten Corona-Gipfel über die aktuelle Lage im Land. Die Co-Vorsitzende der SPD, Saskia Esken, hat sich nun unzufrieden mit der Corona-Politik geäußert: Vor allem die Ministerpräsidentenkonferenz habe die zweite Infektionswelle zu lange unterschätzt.
Den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte Esken: "Es hat zu lange gedauert, bis sich die Ministerpräsidentenkonferenz zu dem Wellenbrecher-Shutdown entschlossen hat, und der war dann nicht stark genug."
Esken: Keine Lockerungen im Januar
Die SPD-Co-Vorsitzende sagte, sie halte es für sehr unwahrscheinlich, dass die Corona-Beschränkungen nach dem 10. Januar gelockert werden könnten:
Auch der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) geht von einer Verlängerung des Lockdowns aus. "Der Lockdown ist und war notwendig, und er muss wohl auch Anfang Januar verlängert werden", sagte Hans der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
1129 Tote innerhalb eines Tages. Das ist der vorläufige Höchstwert, den das RKI am 30.12. gemeldet hat.
DKG: Patientenzahl hat sich verdoppelt
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) spricht sich angesichts der drohenden Überlastung von Krankenhäusern ebenfalls für eine Verlängerung des derzeitigen Lockdowns aus.
DKG-Präsident Gerald Gaß sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland:
Mittlerweile seien es etwa doppelt so viele wie in der ersten Welle, sagte Gaß weiter. Hinzu kämen zwischen 20.000 und 25.000 Patienten mit Covid-19 auf den Infektionsstationen.
Die deutsche Krankenhausgesellschaft sieht wegen der Corona-Pandemie die Gehaltsauszahlungen für ihre Beschäftigten in Gefahr.
Überforderung von Krankenhäusern droht
"Die Zahlen werden frühestens ab Mitte Januar zurückgehen, wenn denn der Lockdown wirkt", warnte der DKG-Chef.
Die klare Forderung der Krankenhäuser an die Politik sei daher: "Es muss bei den Kontaktbeschränkungen über den 10. Januar hinaus bleiben. Ansonsten wird es zu einer Überforderung der Krankenhäuser kommen," betonte Gaß.