Zum Weihnachtsgeschäft wollen viele EU-Staaten in den kommenden Wochen die Corona-Maßnahmen lockern. Doch einige Länder bleiben skeptisch.
Die seit vier Wochen geltenden strikten Ausgangsbeschänkungen in Frankreich wurden am Samstag gelockert. Unter strengen Hygienevorschriften können Geschäfte wieder öffnen, die als nicht unbedingt erforderlich für den täglichen Bedarf gelten.
Das Ende der Ausgangsbeschränkungen hat Präsident Emmanuel Macron für Mitte Dezember in Aussicht gestellt. Wenn die Corona-Zahlen weiter sinken, soll eine nächtliche Ausgangssperre genügen.
Italien lockert in einzelnen Regionen
Auch mehrere weitere EU-Länder kündigten für die Adventszeit Lockerungen an. So sollen im italienischen Südtirol beispielsweise ab Montag wieder Einzelhandel und Friseure öffnen dürfen, für Mittelschüler gibt es wieder Präsenzunterricht. Ab dem 4. Dezember sind weitere Öffnungen geplant: Tagsüber werden die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben, lediglich von 22 Uhr bis 5 Uhr darf das Haus nur für Arbeit, Gesundheit und aus notwendigen und dringlichen Gründen verlassen werden. Bars und Restaurants können wieder bis 18 Uhr geöffnet werden.
Als "rote Zonen" gelten in Italien weiterhin acht Regionen, darunter die Toskana, die Abruzzen und Kampanien. Dort dürfen die Menschen ihr Zuhause nur unter bestimmten Voraussetzungen verlassen. Restaurants und die meisten Geschäfte sind geschlossen.
Ob 7-Tage-Inzidenz oder Intensivauslastung: Viele Zahlen beschreiben die Corona-Pandemie. Meist unbekannt: die Dunkelziffer. In Südtirol brachten Massentests Licht ins Dunkel.
Reisen in Irland ab Mitte Dezember erlaubt
In Irland dürfen ab Dienstag Geschäfte, Museen, Galerien und Fitnessstudios unter Hygiene-Auflagen wieder öffnen. Restaurants und Pubs mit Essensangebot dürften ab dem 4. Dezember Gäste empfangen - Bars, die nur Getränke servieren, bleiben jedoch dicht.
Für die Weihnachtszeit sind weitere Lockerungen geplant: So sollen zwischen dem 18. Dezember und 6. Januar wieder Reisen und Treffen von bis zu drei Haushalten möglich sein.
Teil-Lockdown in Belgien bis Mitte Januar
Ab Dienstag dürfen in Belgien alle Geschäfte wieder öffnen. Auch Museen und Schwimmbäder dürfen wieder aufmachen. Lokale, Kinos und Veranstaltungssäle bleiben jedoch geschlossen, ebenso Friseure und andere Geschäfte mit Körperkontakt.
Belgien hatte sich trotz sinkender Corona-Zahlen entschieden, bis mindestens Mitte Januar strikte Kontaktbeschränkungen aufrecht zu erhalten. Haushalte dürfen nur eine weitere Person einladen. Nur Alleinstehende dürfen an den Feiertagen zwei Freunde oder Verwandte gleichzeitig empfangen - die sogenannten Knuffelcontacte.
"Wenn es etwas gibt, was das Virus mag, dann sind das Feste, vor allem mit wechselnden Teilnehmern, das müssen wir unbedingt vermeiden", sagte Belgiens Gesundheitsminister Vandenbroucke nach einem Bericht der Agentur Belga.
Streit über Lockerungen in Tschechien
In Tschechien wird über mögliche Lockerungen innerhalb der Regierung gestritten. Bis zuletzt war nicht klar, ob alle Geschäfte wie ursprünglich anvisiert am Montag fürs Weihnachtsgeschäft wieder öffnen dürfen.
Klarheit soll eine Sondersitzung des Kabinetts am Sonntag bringen. Regierungschef Andrej Babis drückte auf die Bremse: "Die Situation ist immer noch nicht gut - die Zahlen sinken zwar, aber nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten."