Gesundheitsminister Spahn stellt eine Wahlmöglichkeit beim Corona-Impfstoff in Aussicht. Zudem will er bei Lockerungen der Corona-Regeln Kinder und Schüler priorisieren.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht davon aus, dass es in einigen Monaten bei der Corona-Impfung auch eine Wahlmöglichkeit beim Impfstoff geben wird. "Dann wird es auch möglich sein, ein Stück Auswahl möglich zu machen", so wie bei anderen Impfstoffen auch, sagte der CDU-Politiker bei einer Online-Diskussion der Friedrich-Naumann-Stiftung. Bei absoluter Knappheit gehe das allerdings nicht.
Gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe zeigt der Bundesgesundheitsminister sich zudem besorgt über die Folgen des anhaltenden Shutdowns für die Gesellschaft.
Spahn erklärte, die Gesellschaft würde das "nicht gut aushalten". Er geht von einer schrittweisen Lockerung in allen Bereichen aus: "Wir brauchen einen verantwortungsvollen Übergang vom Lockdown in einen neuen Normalzustand."
Spahn: Zuerst in Schulen und Kitas lockern
Bei eventuell möglichen Lockerungen der derzeitigen Beschränkungen nach dem 14. Februar seien "auf jeden Fall zuerst Kitas und Schulen dran", so der Politiker.
Spahn weiter: "Das ist wichtig für die Kinder und Jugendlichen, aber auch die Eltern." Der Minister ist vorsichtig optimistisch: "Die Zahlen sind ermutigend, es gibt bei den Neuinfektionen einen spürbaren Trend nach unten. Aber man kann noch nicht abschließend sagen, wo wir am 14. Februar stehen".
Am Mittwoch kommender Woche soll von Kanzlerin Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder darüber entschieden werden, ob der zunächst bis 14. Februar befristete Shutdown verlängert wird.
Schnellere Impfung für ältere Menschen angedacht
Die Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, hat diesbezüglich ihre Forderung nach einem bundesweit einheitlichen Stufenplan für Schulöffnungen bekräftigt: "Ab einem Inzidenzwert von über 50 Neuinfektionen (pro 100.000 Bürger) in einer Woche in einem Landkreis muss auf Wechselunterricht, ab über 100 auf Fernunterricht umgestellt werden", sagte sie der "Rheinischen Post".
In Sachen Impfung stellt Gesundheitsminister Spahn älteren Menschen in Deutschland wegen der Altersbegrenzung des Vakzins von Astrazeneca schnellere Corona-Impfungen in Aussicht. "Denn wenn wir den vielen Jüngeren in der ersten Impfgruppe ein Impfangebot mit dem Impfstoff von Astrazeneca machen können, stehen für die über 80-Jährigen mehr Impfstoffe von Biontech und Moderna zur Verfügung."
Berufsgruppen wie Lehrern oder Polizisten will Spahn dagegen keine besondere Hoffnung auf eine vorgezogene Impfung machen. Die Priorisierung basiere auf wissenschaftlichen Empfehlungen, auch wenn Lehrer und Polizisten überaus wichtig für unsere Gesellschaft seien.