Die Amtsärzte in Deutschland sind gegen eine Wiedereinführung der Maskenpflicht an Schulen. Diese komme nur infrage bei gefährlicheren als den aktuellen Varianten des Coronavirus.
Die deutschen Amtsärzte halten eine Maskenpflicht an Schulen nur für gerechtfertigt, wenn eine gefährlichere Coronavirus-Variante auftritt.
"Bei den aktuellen Varianten ist eine Maskenpflicht im Unterricht nicht nötig", sagte Johannes Nießen, Vorsitzender des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) laut den Zeitungen der "Funke Mediengruppe".
- Corona-Herbst: Sind die Schulen vorbereitet?
Das neue Schuljahr läuft an, der Entwurf eines überarbeiteten Infektionsschutzgesetzes liegt vor. Reichen die vorgesehenen Regelungen aus? Schüler- und Lehrerverbände üben Kritik.
Nießen: Masken erschweren das Lernen
Masken beeinträchtigen das Lernen erheblich, fügte er hinzu. "Sie haben Einfluss auf die Sprachentwicklung, erschweren den Fremdsprachenunterricht und stören die Kommunikation, weil sie das halbe Gesichtsfeld bedecken." Masken im Unterricht sollten deshalb erst dann zum Einsatz kommen, wenn es eine infektiösere und gleichzeitig schwerer krank machende Variante als die bisher bekannten Omikron-Varianten gebe.
Die Länder sollten deshalb "so lange wie möglich Unterricht ohne Maske erlauben". Der Bundestag will am Donnerstag abschließend über die Neufassung des Infektionsschutzgesetzes beraten. Vorgesehen ist, dass die Länder in Schulen ab der fünften Klasse eine Maskenpflicht einführen können, wenn dadurch ein geregelter Präsenz-Unterrichtsbetrieb aufrecht erhalten werden kann.
- Kann man auch zu oft geimpft werden?
Angesichts hoher Corona-Zahlen fragen sich auch jüngere Menschen, ob sie eine zweite, an Omikron angepasste Boosterimpfung brauchen. Kann es zu einer "Überimmunisierung" kommen?