Die Maßnahmen wirken. Die Inzidenz sinkt, nähert sich wieder der 50. Und doch wird der Shutdown ein weiteres Mal verlängert. So haben Merkel und Co. das heute begründet.
Die Zahl der Infektionen in Deutschland sinkt und trotzdem warnen Wissenschaftler vor zu schnellen Lockerungen. Grund sind die Corona-Mutanten, die sich offenbar schneller ausbreiten.
Die gute Nachricht ist: Die Corona-Maßnahmen wirken, die Inzidenz sinkt. Das hat Hoffnungen geweckt - auf ein Ende des monatelangen Shutdowns, auf Öffnungen, zumindest vorsichtige, im Einzelhandel und der Gastronomie.
Die meisten davon wurden enttäuscht. Lediglich die Friseursalons dürfen öffnen, ab dem 1. März, unter strengen Hygienevorschriften.
Der Grund, den Kanzlerin und Ministerpräsidenten dafür anführen: Die aggressiven und heimtückischen Mutationen des Coronavirus, die auch in Deutschland leider schon Realität seien, die in ihrer Zahl auch noch zunehmen würden. "Die Frage ist, wie schnell", sagte Merkel. Ihr Fazit: Die Basis für eine dritte Welle sei damit angelegt.
Kanzlerin Merkel verteidigte im Bundestag die Verlängerung der Maßnahmen. Die Opposition warf der Regierung dagegen Planlosigkeit vor.
Merkel warnt vor Gefahr durch Corona-Mutanten
Mit Verweis auf die Gefahr durch Corona-Mutanten bezeichnete Merkel die Zeit bis Mitte März als "existenziell" für die weitere Entwicklung der Pandemie in Deutschland. Laut wissenschaftlichen Modellen werde sich in dieser Phase entscheiden, ob mutierte Coronaviren in Deutschland die Oberhand gewinnen. Das konkrete Verhalten der Varianten könne noch nicht vorhergesehen werden, betont die Bundeskanzlerin:
Zur Lösung des Dilemmas setzen Bund und Länder im Kern auf die Fortführung der bisherigen Strategie. Zunächst bis zum 7. März soll das öffentliche Leben im Land - abgesehen von Schulen und Kitas sowie ab 1. März auch den Friseuren - heruntergefahren bleiben.
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Corona-Mutation: Was sie so gefährlich macht
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Kretschmer sieht Bedrohung durch Mutanten in Nachbarländern
Aus Furcht vor den Corona-Mutationen wollen die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Länder also die Inzidenz weiter drücken. "Wir werden mal sehen, wie wir in zwei bis drei Wochen dastehen. Dann ist es auch wieder möglich, über weitere Dinge zu sprechen", sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer im ZDF. Alle müssten vorsichtig bleiben.
Warnt vor den Corona-Mutanten in den Nachbarländern: Michael Kretschmer
"Schon in den nächsten Nachbarländern, Tschechien, Österreich, sehen wir eine große Bedrohung auf uns zukommen." Deshalb sei es richtig, weiter Vorsicht walten zu lassen und nicht vorschnell zu sehr zu lockern.
Bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 3. März, so steht es im Beschluss, sei dann klarer erkennbar, wie sich die Lage entwickeln könne. "Im Lichte der weiteren Infektionsentwicklung" will man dann erneut beraten.
Um die Ausbreitung von besonders ansteckenden Coronavirus-Mutationen aufzuhalten, macht die Bundesregierung das Reisen so schwer wie möglich. Testpflicht und Quarantäne sollen abschrecken.