Das Robert Koch-Institut hat die Vorwürfe wegen offenbar zu niedrigen, offiziell gemeldeten Impfquoten zurückgewiesen. Eine zu niedrige Erfassung sei kein Fehler des RKI, hieß es.
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die Verantwortung für offenbar zu niedrige, offiziell gemeldete Corona-Impfquoten in Deutschland zurückgewiesen. Präsident Lothar Wieler sagte laut einer Mitteilung vom Mittwoch:
Eine zu niedrige Erfassung stelle "keinen Fehler und kein Versäumnis des RKI dar", sondern gehe auf unterbliebene Meldungen einiger impfender Stellen zurück, hieß es.
RKI: Meldesystem in Hand impfender Stellen
Man sei bei der Ermittlung der Impfquote auf das sogenannte Digitale Impfquotenmonitoring (DIM) angewiesen, schreibt das RKI. Die Anwendung und Zuverlässigkeit dieses Meldesystems liege "ausschließlich in der Hand der impfenden Stellen (Impfzentren, Impfteams, Krankenhäuser, Arztpraxen, Betriebsärzte)".
Das RKI hatte vor einer Woche in einem Bericht unter anderem geschrieben, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft seien, als die offiziellen Daten nahelegen. Darauf weise unter anderem eine Befragung von Bürgern hin. So dürfte die Quote bei einmal und vollständig Geimpften ab 18 Jahren bis zu fünf Prozentpunkte höher sein.
Nach der Veröffentlichung dieses Berichts hatte es unter anderem Kritik an RKI-Chef Wieler gegeben.
Impfquote steigt langsam an
Unterdessen steigt die Impfquote langsam weiter an. In Deutschland sind nun 65,4 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft, wie aus Daten des RKI vom Mittwoch hervorgeht. Eine Auffrischungsimpfung haben inzwischen bereits knapp 1,1 Million Menschen in Deutschland bekommen.
- Warum das RKI verschiedene Impfquoten meldet
Laut offiziellem Impfquotenmonitoring sind 75 Prozent der Erwachsenen vollständig gegen Corona geimpft. Nun nennt eine RKI-Studie rund 80 Prozent. Woher kommt der Unterschied?