Was Deutschland erspart bleibt, wird nun in Österreich Realität. Um eine drohende Überlastung der Kliniken abzuwenden, gilt in Wien und Umgebung eine "Osterruhe".
In der österreichischen Hauptstadt Wien und den angrenzenden Bundesländern Niederösterreich und dem Burgenland gilt über Ostern ein harter Lockdown. Darauf einigten sich die jeweiligen Landeshauptleute (Ministerpräsidenten) und der Bürgermeister von Wien mit dem österreichischen Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne).
Vom 1. April bis einschließlich 6. April gelten:
- Ausgangssperren auch tagsüber
- Museen und Geschäfte, die nicht für die Grundversorgung nötig sind, müssen schließen.
- Osterfeiern mit haushaltsfremden Personen fallen ganz flach.
Erlaubt ist lediglich ein Zusammenkommen mit einer engen Vertrauens- oder Kontaktperson. Von Familienbesuchen oder gar Osterreisen wird dringend abgeraten.
PCR-Pflicht an Schulen
Die FFP2-Maskenpflicht, die bisher nur in Supermärkten, Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln galt, wird nun auf alle geschlossenen Räume und auf überfüllte Außenbereiche ausgeweitet.
Schulen schließen auch in der Woche nach Ostern, für die Schüler heißt das zurück zum Online-Unterricht von zu Hause aus. Zurück in die Schule geht es nur nach einem PCR-Test, auch Geschäfte soll man nach Ostern nur mit einem frischen negativen Test besuchen dürfen.
Neuinfektionen nehmen massiv zu
Eine kurze "Osterruhe" sei notwendig, um eine drohende Überlastung der Kliniken in Wien und in den Bundesländern Niederösterreich und im Burgenland abzuwenden, sagte Gesundheitsminister Anschober.
"Wir wollen in dieser Osterphase den Betrieb massiv herunterfahren", so der Minister. Die Sieben-Tage-Inzidenz in und um Wien liegt bei über 300.
Lage in Krankenhäusern spitzt sich zu
Im Osten Österreichs hat sich dem Minister zufolge die ansteckendere britische Virusvariante, die auch zu schweren Verläufen bei jüngeren Patienten führt, durchgesetzt. So stiegen die Neuinfektionen zuletzt massiv an - mittlerweile kommen täglich fast 4.000 Infektionen in ganz Österreich hinzu. In Wien lag die Inzidenz am Freitag bei 317,9.
Und so spitzt sich die Lage in den Krankenhäusern massiv zu. In fast allen Bundesländern müssen Eingriffe schon verschoben werden - und die Betten auf den Intensivstationen werden langsam knapp. Besonders schwierig ist die Lage in Österreichs Hauptstadt Wien, hier liegen gerade 165 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie.
Österreich hatte im Gegensatz zu Deutschland am 8. Februar bundesweit den bis dahin geltenden Lockdown gelockert und den Handel und die Schulen wieder geöffnet. Seitdem sind die Infektionszahlen wieder in die Höhe geschnellt.