Angesichts der erwarteten Omikron-Welle haben Bund und Länder strengere Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus beschlossen. Die wichtigsten Punkte im Überblick.
Ab dem 28. Dezember treten strengere Corona-Maßnahmen in Kraft. Geimpfte dürfen sich mit maximal 10 Personen treffen. Clubs und Bars schließen und es soll wieder Geisterspiele im Fußball geben.
Bund und Länder haben angesichts der drohenden schnellen Verbreitung der neuen Coronavirus-Variante Omikron weitere Beschränkungen des privaten und öffentlichen Lebens beschlossen. Sie sollen aber erst nach Weihnachten in Kraft treten.
Scholz: Mehr Infektionen erwartet
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bereitete die Menschen in Deutschland auf einen starken Anstieg der Corona-Infektionen durch die neue Omikron-Variante vor. Omikron werde die Zahl der Infektionen massiv ansteigen lassen, sagte Scholz am Dienstag nach einer Ministerpräsidentenkonferenz von Bund und Ländern in Berlin.
Einige Ministerpräsidenten haben sich kritisch zu den neuen Corona-Beschlüssen geäußert. Nach der Warnung des RKI seien die Beschlüsse zu lasch, um die Ausbreitung der Omikron-Variante zu verhindern.
"Darauf müssen wir uns jetzt einstellen", sagte Scholz. Omikron sei aggressiver und drohe den Impfschutz zu unterlaufen. Erst eine Auffrischimpfung gebe einigermaßen Schutz. Scholz dankte dem Corona-Expertenrat der Regierung, der am Sonntag Maßnahmen gegen Omikron vorgeschlagen hatte. Scholz sagte, dass die vierte Corona-Welle wegen der im November beschlossenen Corona-Maßnahmen langsam zurückgehe. Doch nun zeige sich: "So schnell wie erhofft ist es nicht vorbei."
Private Treffen begrenzt
Private Zusammenkünfte von Geimpften und Genesenen werden dann bundesweit auf maximal zehn Menschen begrenzt. Die Regelung soll ab dem 28. Dezember gelten, wie Scholz sagte. Für Ungeimpfte sollten hingegen die strengeren Regeln weiter gelten.
Großveranstaltungen ohne Publikum
Bundesligaspiele und andere Großveranstaltungen dürfen ab 28. Dezember nur noch ohne Publikum stattfinden. Die Regelung gilt für überregionale Sport-, Kultur- und andere Großveranstaltungen.
Impfkampagne verstärken
Bund und Länder peilen bis Ende Januar weitere 30 Millionen Booster-Impfungen an. Damit wären dann drei Viertel der Bürger in Deutschland dreimal geimpft, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). "Corona macht keine Weihnachtspause."
Deshalb habe man beschlossen, die Impfkampagne auch während der Weihnachtstage und zwischen den Jahren "mit unverminderter Kraft" fortzusetzen. Gleichzeitig rief er zu Vorsicht und Rücksicht bei Familientreffen zu Weihnachten auf.
Scholz: Feiern mit Vorsicht
Der Kanzler warb für Sicherheitsabstände, das Tragen von Masken und für zusätzliche Impfungen - auch bei zweifach Geimpften. Allerdings habe man sich bewusst entschieden, die beschlossenen Corona-Maßnahmen erst nach den Feiertagen in Kraft zu setzen. Weihnachten und Ostern hätten sich in der Vergangenheit nicht als Pandemietreiber erwiesen.
Neues Treffen im Januar
Der Bundeskanzler und die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder wollen sich am 7. Januar 2022 wieder treffen, um die Lage neu zu bewerten.
Der Virologe und Mitglied des Expertenrats Professor Hendrik Streeck hält es für gerechtfertigt, strengere Regeln erst nach Weihnachten einzuführen, da die bisherigen Maßnahmen noch ausreichend sind.