Sie sind hier:

Folgen aus "Partygate"-Affäre : Staatssekretär tritt zurück - Johnson bleibt

Datum:

Die Geldstrafe für Premierminister Johnson wegen der "Partygate"-Affäre hat erste Konsequenzen für die Regierung. Justiz-Staatssekretär Wolfson tritt zurück. Johnson will bleiben.

Johnson soll Partys in seinem Amtssitz geduldet, einige auch besucht haben. Seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges sitzt er wieder fester im Sattel. Nun muss er Strafgeld zahlen.

Beitragslänge:
2 min
Datum:

Die "Partygate"-Affäre in London hat erste personelle Konsequenzen für die Regierung nach sich gezogen. Nachdem Premierminister Boris Johnson eine Geldstrafe zahlen musste, weil er sich nicht an seine eigenen Corona-Regeln hielt, tritt nun Justiz-Staatssekretär David Wolfson zurück.

Man könne Gesetzesreformen nur umsetzen, wenn man sich selbst an die Gesetze halte, schrieb Wolfson in einem bei Twitter veröffentlichten Brief an Johnson.

"Es geht nicht nur um die Frage, was in Downing Street passiert ist oder um Ihr eigenes Verhalten", betonte Wolfson. Es gehe um die offizielle Reaktion auf die Vorgänge. "Da wir offensichtlich in dieser Sache nicht derselben Ansicht sind, muss ich Sie bitten, meinen Rücktritt anzunehmen", schrieb er.

Ein Klick für den Datenschutz

Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von Twitter nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Twitter übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von Twitter informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutz-Einstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Mein ZDF“ jederzeit widerrufen.

Opposition fordert auch Johnson solle zurücktreten

Nach Ansicht der Opposition ist Boris Johnson wegen seiner "Partygate"-Geldstrafe nicht mehr haltbar, doch seine Konservative Partei hält am britischen Premierminister fest. Die Strafbescheide der Londoner Polizei gegen Johnson und Finanzminister Rishi Sunak haben in Großbritannien tiefe Risse in Gesellschaft und Politik deutlich gemacht.

Die Polizei ermittelt in der "Partygate"-Affäre wegen insgesamt zwölf Lockdown-Partys in der Downing Street. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Johnson weitere Strafbescheide erhält, da er auch an anderen Veranstaltungen teilgenommen hatte.

Der Anwalt Adam Wagner, ein Experte für Verstöße gegen die Corona-Regeln, sagte Sky News, dass sich die Strafen für Johnson letztlich auf mehr als 10.000 Pfund summieren könnten - die Höhe verdoppelt sich bei jedem Regelbruch.

Konservative verteidigen Johnson

Er ist der erste Premierminister, der im Amt gegen das Gesetz verstoßen hat. Dennoch stellten sich auch konservative Politiker hinter Johnson, die dem 57-Jährigen noch vor wenigen Wochen das Vertrauen entzogen hatten.

Johnsons frühere Angaben zur Affäre seien nicht zutreffend gewesen, räumte etwa Douglas Ross, der Chef der schottischen Tories, in der BBC ein. Doch der Premier sei ein ehrlicher Mann, der sich um die Unterstützung für die Ukraine kümmere. Mit Nigel Mills forderte allerdings ein Tory-Abgeordneter offen Johnsons Rücktritt.

Abgeordnete wollen Aufklärung

Der Premier hatte stets widersprochen, dass bei den Zusammenkünften die von ihm selbst aufgestellten Corona-Regeln gebrochen wurden. Die Opposition wirft ihm deshalb vor, das Parlament belogen zu haben und verlangt, die Abgeordneten zur Diskussion aus der Osterpause einzuberufen.

Ed Davey, Chef der Liberaldemokraten, sagte der BBC über Johnson und Sunak:

Sie haben das Gesetz gebrochen. Sie waren unehrlich.
Ed Davey, Chef der Liberaldemokraten

Auch die Regierungschefs von Schottland und Wales - Nicola Sturgeon von der Schottischen Nationalpartei (SNP) und Mark Drakeford von der Labour-Partei - fordern Johnsons Rücktritt.

Johnson will nach vorne blicken

Johnson hatte klargemacht, dass er nicht zurücktreten werde. Er bedauere sein Verhalten, sagte der Regierungschef.

Aber ich denke, das Beste, was ich jetzt tun kann, ist, mich nach der Begleichung der Strafe auf die anstehende Aufgabe zu konzentrieren. Das werde ich tun.
Boris Johnson, britischer Premier

Ihm sei "damals nicht bewusst (gewesen), dass dies ein Regelbruch gewesen sein könnte. Ich akzeptiere demütig, dass es einer war." Nun blicke er nach vorne. Auch Finanzminister Sunak, der wegen legaler, aber umstrittener Steuertricks seiner wohlhabenden Ehefrau ohnehin enorm unter Druck steht, bat um Entschuldigung, will aber im Amt bleiben.

Aktuelle Nachrichten zur Corona-Krise

Karl Lauterbach bekommt eine Corona-Impfung

Lauterbach zum Herbst - Corona: War da was? 

Ist Corona noch ein Thema? Für Gesundheitsminister Lauterbach schon. Er ruft Risikogruppen auf, sich erneut impfen zu lassen. Doch diese Botschaft wollen deutlich weniger hören.

von Dominik Rzepka
Videolänge
Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.