Die Stiftung Patientenschutz spricht sich in einem Pressebericht gegen umfassende Lockerungen der staatlichen Beschränkungen in der Corona-Pandemie aus.
Angesichts wieder steigender Infektionszahlen in der Corona-Pandemie wendet sich die Stiftung Patientenschutz gegen umfassende Lockerungen der staatlichen Beschränkungen. Es dürften jetzt nicht alle Schutzmaßnahmen beendet werden, sagte Vorstand Eugen Brysch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Die Bundesregierung müsse vielmehr unverzüglich sicherstellen, "dass das Infektionsgeschehen nicht ungebremst an Fahrt aufnehmen kann".
Dass die Ampel-Koalition darüber streite, ob ein bundesweiter Maßnahmenkatalog überhaupt noch notwendig ist, sei ein "riskantes politisches Spiel mit Leid und Leben der Hochrisikogruppe".
Corona-Lockerungen zum 20. März geplant
Nach einem Drei-Stufen-Plan von Bund und Ländern sollen die allermeisten Corona-Einschränkungen bis zum 20. März fallen. Die bundesweite Rechtsbasis für solche Maßnahmen läuft am 19. März aus.
- Diese Corona-Maßnahmen enden bis zum 20. März
Nun steht sie, die Exit-Strategie aus zahlreichen Corona-Maßnahmen. Welche Regelungen bis 20. März nach und nach enden - auf diesen Stufenplan haben sich Bund und Länder geeinigt.
Ein Basisschutz zum Beispiel mit einer Maskenpflicht in Innenräumen, Bussen und Bahnen sowie mit Tests soll jedoch weiter möglich bleiben. Dafür wird eine neue, bundesweite Rechtsgrundlage angestrebt. Wie diese genau aussehen soll, ist aber umstritten.
Brysch: "Keine faulen Kompromisse"
Brysch sagte, kurz vor Auslaufen der Regelungen solle nun unter Druck zu einer Koalitionslösung gefunden werden. "Doch bei Bürgertests, Testpflicht für medizinisch-pflegerische Einrichtungen und beim Tragen von Masken darf es keine faulen Kompromisse geben." Die Todesraten nannte er weiterhin "besorgniserregend".
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zeigte sich zuletzt besorgt und sagte, man müsse mit einer "Sommerwelle" rechnen.
- Wie Long-Covid-Patienten geholfen werden kann
10 bis 15 Prozent der Corona-Patienten klagen nach überstandener Infektion über langanhaltende Symptome. Durch Omikron könnten die Fallzahlen steigen.