Horst Seehofer fordert Reisebeschränkungen vor allem im Flugverkehr. Auch Kanzlerin Angela Merkel hat ähnliche Pläne, berichtet ZDF-Korrespondent Theo Koll aus Berlin.
Innenminister Seehofer schlägt zur Bekämpfung der Corona-Pandemie vor, den Flugverkehr nach Deutschland massiv einzuschränken. Dazu ZDF-Korrespondent Theo Koll.
Angesichts der Risiken durch Mutationen des Coronavirus, denkt die Bundesregierung über weitere Einschränkungen im grenzüberschreitenden Verkehr nach. Vor allem Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) macht sich laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung für verschärfte Reisebeschränkungen stark:
Zu konkreten Planungen für neue Einreise-Regelungen wollte sich das Bundesinnenministerium am Dienstag zunächst nicht äußern. Unklar blieb daher, unter welchen Voraussetzungen härtere Maßnahmen beschlossen werden könnten. Dazu gehörten"deutlich schärfere Grenzkontrollen", besonders an den Grenzen zu Hochrisikogebieten, "aber auch die Reduzierung des Flugverkehrs nach Deutschland auf nahezu Null".
An der Grenze zwischen Perl in Deutschland und Remich in Luxemburg regt sich Unmut: Beide Länder verfolgen unterschiedliche Corona-Strategien.
Laut "Bild" fügte Seehofer hinzu: "Die Menschen, die in Deutschland harte Einschränkungen akzeptieren, erwarten von uns, dass wir sie bestmöglich vor einer Explosion der Infektionszahlen schützen." Aktuell muss, wer aus Gebieten mit besonders hohen Infektionszahlen oder aus einem sogenannten Corona-Mutationsgebiet nach Deutschland reisen will, einen negativen Corona-Test vorweisen.
Merkel will offenbar eine massive Einschränkungen
Auch Bundeskanzlerin Angeka Merkel hat beim Online-Treffen des Weltwirtschaftsforums mangelndes Tempo im Kampf gegen das Virus beklagt. "Die Schnelligkeit unseres Handelns lässt sehr zu wünschen übrig".
Nach ZDF-Informationen hat sich Merkel in einer Videokonferenz mit Fraktionschefs der Union für weitere Einschränkungen im Reiseverkehr ausgesprochen.
Wohl Hochrisiko- und Virus-Varianten-Gebiete betroffen
"Es geht offensichtlich um Hochrisikogebiete und vor allem um die sogenannten Virus-Varianten-Gebiete, also jene Länder in denen die Virus-Mutationen schon vorherrschend sind," erläutert ZDF-Hauptstadtstudio-Korrespondent Theo Koll.
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Tödlicher, infektiöser, gefährlicher? Die Sorge vor der britischen Virus-Mutante ist groß. Zwischen Wissenschaftlern herrscht noch Uneinigkeit über Erkenntnisse aus Großbritannien.
Das seien beispielsweise Großbritannien, Irland, Brasilien, Südafrika und ganz aktuell auch Portugal. Es herrsche die Sorge, dass die mutierten Viren durch Reisende noch stärker eingeschleppt werden könnten.
Wenn man sehe wie schnell die Mutationen die anderen Coronaviren überlagern, dann könne die Liste der Ländern sehr schnell sehr viel länger werden, sagte Koll. Das Thema werde schon am Mittwoch im Kabinett besprochen. "Es könnte also schnell gehen", so der ZDF-Korrespondent.
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