Seit heute ist unter anderem Mallorca kein Corona-Risikogebiet mehr. Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung fordert, auch Reisen in Deutschland wieder möglich zu machen.
Nach der Aufhebung der Reisewarnung für Mallorca und andere Urlaubsgebiete im Ausland fordert der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, auch Urlaub in Deutschland wieder zu ermöglichen. "Für mich wäre es schwer vorstellbar, dass auf Mallorca Urlaub möglich ist, aber im Schwarzwald Hotels noch geschlossen bleiben. Das wäre eine ganz bittere Botschaft", sagte der CDU-Politiker.
Urlaub auf Mallorca ohne Quarantäne und Testpflicht
Seit Mitternacht am Sonntag ist Urlaub auf Mallorca wieder ohne Quarantäne und Testpflicht nach der Rückkehr möglich. Zwei Wochen vor Beginn der Osterferien in den meisten Bundesländern ist die beliebteste Insel der Deutschen seit Mitternacht am Sonntag kein Corona-Risikogebiet mehr.
Die Bundesregierung hatte entschieden, alle Balearen-Inseln, mehrere Regionen auf dem spanischen Festland, Teile Portugals und Dänemarks sowie die Bahamas in der Karibik wegen sinkender Infektionszahlen von der Risikoliste der Robert Koch-Instituts (RKI) zu streichen. Auch die Reisewarnung des Auswärtigen Amts gilt für diese Gebiete nun nicht mehr.
Die Lufthansa-Tochter Eurowings meldete schon einen sprunghaften Anstieg der Buchungen und weitete das Mallorca-Angebot für die Oster-Reisezeit aus. Für das Reisen nach Mallorca ist demnach ein negativer PCR-Test nötig.
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Bareiß begrüßt schrittweise Öffnung der Urlaubsgebiete
Bareiß begrüßte die Aufhebung der Reisebeschränkungen für die Urlaubsgebiete im Ausland, in denen die Infektionszahlen der letzten sieben Tage pro 100.000 Einwohner unter 50 gefallen sind. "Ich bin froh, dass ein schrittweises Öffnen Europa wieder möglich scheint", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium.
Mit Mallorca würden viele Reisenden auch wieder den Wunsch und die Sehnsucht auf einen unbeschwerten Urlaub verbinden. "Ich bin überzeugt, dass wir die Möglichkeit des Reisens durch die vermehrte Durchführung von Tests und infolge steigender Impfzahlen noch stärker erweitern können."
- Das sind derzeit Corona-Hochrisikogebiete
Wegen hoher Corona-Zahlen hat die Regierung viele Länder als Hochinzidenzgebiete eingestuft. Auch für Virusvarianten-Gebiete gelten verschärfte Einreiseregeln.
Regierung rät von unnötigen Reisen ab
Die Bundesregierung rät aber weiterhin von "nicht notwendigen, touristischen Reisen" ab. Entscheidend für die Streichungen von der Risikoliste ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, die in den betroffenen Regionen unter 50 gefallen ist. In Deutschland liegen derzeit alle Bundesländer darüber. Der Wert für die Balearen betrug am Freitag dagegen 21,3.
Auf dem spanischen Festland wird die Reisewarnung für die Küstenregionen Valencianische Gemeinschaft und Murcia mit beliebten Urlaubszielen wie Benidorm, Calpe, Javea und Denia aufgehoben, außerdem im Landesinneren für die Extremadura, La Rioja und Kastilien-La Mancha. In Dänemark gilt nun die Region Nordjylland als "risikofrei".
Hoffnung für die Tourismus-Branche
Auf den spanischen Inseln hatten die neuen Einstufungen der Bundesregierung Jubel ausgelöst. Die wirtschaftliche Lage auf Mallorca ist derzeit dramatisch. Die Tourismus-Branche auf den Balearen, zu denen auch Menorca, Ibiza und Formentera gehören, hat in normalen Jahren einen Anteil von 35 Prozent am Regionaleinkommen.
2020 brach aber die Zahl der Urlauber um 87,4 Prozent auf 1,7 Millionen ein. Mit der Aufhebung der Reisebeschränkungen soll die Wende kommen. Tui hat bereits angekündigt, erste große Hotels auf Mallorca bereits ab dem nächsten Wochenende zu öffnen und dann auch Flüge von Hannover, Frankfurt und Düsseldorf anzubieten.