Laut dem Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts ist der Corona-Infektionsdruck in allen Altersgruppen weiterhin hoch. Es sei mit einer Zunahme der Intensivpatienten zu rechnen.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) rechnet mit einer Zunahme von Corona-Patienten, die auf der Intensivstation behandelt werden müssten. Auch wenn die bundesweite Sieben-Tages-Inzidenz zuletzt leicht gesunken sei, bliebe der Infektionsdruck in allen Altersgruppen hoch, teilte das RKI in seinem Wochenbericht mit.
Deshalb sei in den kommenden Wochen vor allem in den höheren Altersgruppen "mit Hospitalisierungen, der Zunahme intensivmedizinischer Behandlungen und mit Todesfällen zu rechnen".
Es gäbe "2.000 Betten weniger" als 2021, jedoch "doppelt so viele Corona-Patienten", so Prof. Gernot Marx, Präsident der medizinischen Fachgesellschaft DIVI, zur hohen Belegung mit Corona-Patienten.
RKI: Ältere Menschen weiterhin besonders gefährdet
Die Zahl der Menschen, die auf Intensivstationen mit einer Covid-19-Diagnose behandelt wurden, sei weiter gestiegen. Sie habe sich mit Stand Mittwoch auf 1.587 Fälle erhöht. In der Vorwoche waren es den Angaben zufolge noch 1.330 gewesen. Die Zahl der Sterbefälle liege zurzeit bei knapp über 400 pro Woche.
Menschen ab 80 Jahren seien "weiterhin am stärksten von schweren Krankheitsverläufen betroffen", heißt es in dem Bericht. Hier steige die Inzidenz auch weiter an. Die Zahl der Ausbrüche von Covid-19 sowohl in medizinischen Behandlungseinrichtungen als auch in Alten- und Pflegeheimen habe sich weiter erhöht.
RKI: Seitwärtsbewegung statt sinkender Trend
In Deutschland habe die seit Mitte Juni dominierende Omikron-Untervariante BA.5 mit 89 Prozent in der vergangenen Woche andere Varianten fast vollständig verdrängt, erklärte das RKI. Die Anteile der Varianten BA.2 und BA.4 seien weiter gesunken.
Derweil gibt das RKI bei der Corona-Sommerwelle weiter keine Entwarnung. "Weiterhin ist eher eine Seitwärtsbewegung als ein sinkender Trend zu beobachten", heißt es im Wochenbericht.
Das RKI ruft weiter dazu auf, die Empfehlungen zum Vermeiden von Ansteckungen "unbedingt" einzuhalten. Die Werte zu akuten Atemwegserkrankungen in der Gesamtbevölkerung wie die Zahl der Arztbesuche seien weiterhin höher als in den Vorjahren um diese Zeit.
- Kann man auch zu oft geimpft werden?
Angesichts hoher Corona-Zahlen fragen sich auch jüngere Menschen, ob sie eine zweite, an Omikron angepasste Boosterimpfung brauchen. Kann es zu einer "Überimmunisierung" kommen?