Der Ärzteverband Marburger Bund kritisiert die im Saarland geplanten Lockerungen der Corona-Regeln. Es sei unklar, wie Einreisen aus umliegenden Ländern verhindert werden könnten.
Der Ärzteverband Marburger Bund hat den vom Saarland geplanten Modellversuch mit Lockerungen der Corona-Restriktionen kritisiert. "Versuche in Modellregionen können in dieser Situation keine Alternative zum Lockdown sein", sagte die Vorsitzende des Ärzteverbands, Susanne Johna, der "Rheinischen Post".
Sie sehe es "kritisch, wenn mit dem Saarland ein zwar kleines, aber doch ganzes Bundesland einen Modellversuch durchführen" wolle. Auch wenn die Inzidenz im Saarland noch relativ niedrig sei, bleibe völlig unklar, wie verhindert werden solle, dass viele Menschen aus anderen Bundesländern wegen der Öffnungen einreisen, sagte die Verbandschefin.
Was sollen positiv Getestete tun?
"Wo immer es Modellversuche geben wird, brauchen wir eine enge Überprüfung der Ergebnisse", mahnte Johna. Es müsse "vorher eindeutig geklärt sein, was positiv getestete Menschen tun müssen". Und die Kommunen, die sich als Modellregion beteiligen, müssten "die Einhaltung der Quarantäne von positiv Getesteten auch überprüfen".
Johna fügte hinzu, dass nach ihrer Einschätzung in Deutschland schon rund 80 Prozent der Corona-Neuinfektionen auf die ansteckendere Virusvariante B.1.1.7 zurückzuführen seien.
Saarland: Lockerungen ab Anfang April
Die saarländische Regierung will ab dem 6. April mit einer entsprechenden Rechtsverordnung die Corona-Restriktionen für Gastronomie, Sport und Kultur sowie private Treffen lockern. Mit einem negativen Corona-Test soll auch der Besuch von Theatern, Kinos, Konzerthäusern und Fitnessstudios wieder möglich sein.
Wenn sich das Vorgehen als erfolgreich erweist, sollen ab dem 18. April weitere Öffnungsschritte folgen.
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Auf einem eher hektisch einberufenen Corona-Gipfel sind die kürzlich festgelegten Beschlüsse für Ostern angepasst worden. Aber was gilt denn jetzt noch? Die Regeln im Überblick.
Köln plant Corona-Lockerungen
In Nordrhein-Westfalen soll laut einem Zeitungsbericht Köln bei einem Modellversuch des Landes zur sicheren Öffnung von Einzelhandel, Gastronomie und Veranstaltungsstätten eine zentrale Rolle spielen. Am Beispiel von Köln solle erprobt werden, wie die Maßnahmen in einer Metropole greifen, berichtete der "Kölner Stadt-Anzeiger".
Im Zuge des Projekts sollten Menschen mit einem elektronischen Nachweis über einen aktuellen negativen Corona-Test Zugang zum Einzelhandel oder zur Gastronomie erhalten. Dies solle unter anderem durch eine elektronische Erfassung von Kontakten ermöglicht werden. "