Laut CDU-Politiker Schäuble sollte Krankenhaus- und Pflegepersonal zuerst gegen das Coronavirus geimpft werden. Ausfälle in dieser Berufsgruppe gelte es unbedingt zu vermeiden.
Die Reihenfolge, in der die Bevölkerung in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft werden soll, ist noch nicht in Stein gemeißelt. Das sagte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble der "Welt am Sonntag". "Die Empfehlung der Experten wird sicher noch verfeinert", so der CDU-Politiker.
"Sie haben ein extrem hohes Risiko, sich mit Corona zu infizieren. Und wenn zu viele Ärzte und Pflegekräfte ausfallen, stehen wir vor einem riesigen Problem."
Nach Zulassung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus sollen Menschen über 80, sowie Pflegekräfte und Ärzte zuerst geimpft werden.
Stiko: Risikogruppen zuerst impfen
Am vergangenen Montag verschickte die Ständige Impfkommission (Stiko) einen Entwurf an Länder und medizinische Fachgesellschaften. Empfohlen wird demnach, Impfungen zunächst Personengruppen mit besonders hohem Risiko für schwere oder tödliche Krankheitsverläufe anzubieten - sowie Gruppen, die beruflich besonders exponiert sind oder engen Kontakt zu Risikogruppen haben. Bislang gibt es in der EU noch keinen zugelassenen Impfstoff.
Schäuble hält die Frage noch nicht für beantwortet, ob künftig nicht doch ein Impfausweis vorgezeigt werden muss. Zurzeit dominiere in der Politik die Meinung: Wir wollen die Gesellschaft nicht spalten, deshalb soll es keinen Ausweis geben, dass jemand geimpft wurde.
Keine Einreise ohne Impfausweis?
"Ich bin allerdings skeptisch, ob das so durchzuhalten ist", so Schäuble. Es werde bald Staaten geben, die einen nur einreisen lassen, wenn man einen Impfausweis vorweisen könne. "Aber so lange nicht ein relevanter Teil der Bevölkerung geimpft ist, würde ich dies nicht zur Voraussetzung für irgendwelche Rechte machen."