Corona-Schnelltests seien wichtige Hilfsmittel im Kampf gegen die Pandemie, so Virologe Schmidt-Chanasit im ZDF. Wichtig sei, dass sie schnell sind und infektiöse Menschen erkennen.
In Deutschland breitet sich die britische und die südafrikanische Virus-Mutante weiter aus. Eine Entwicklung, die abzusehen war, wie auch in anderen europäischen Ländern, stellt Virologe Jonas Schmidt-Chanasit im ZDF heute journal fest.
Interessant sei, "dass es in diesen Ländern gelungen ist, trotz Mutante die Infektionszahlen deutlich zu senken, zum Teil um 60 oder 80 Prozent."
Virologe: "Selbsttests sind sehr wichtige Hilfsmittel"
Wichtig sei es nun, die Lage weiter zu beobachten, so der Virologe. Modelle und Rechnungen seien das eine, die Realität das andere. "Und die weicht zum Teil von diesen Modellen ab, das lehrt uns diese Pandemie." Man müsse beides im Blick behalten und entsprechend reagieren.
Die von der Bundesregierung angestrebte Inzidenz von 50 oder sogar 35 hält Schmidt-Chanasit keineswegs für eine übertriebene Vorsichtnahme. "Ich glaube wir sind uns alle einig, dass niedrigere Inzidenz-Zahlen gut sind." Ob eine 35er-Inzidenz mit den aktuellen Maßnahmen zu erreichen sei, könne im Moment niemand beantworten.
"Sehr wichtige Hilfsmittel" für die Inzidenz-Kontrolle seien die Selbsttests:
Schnelligkeit vor Zuverlässigkeit
Dabei macht der Virologe klar, dass Schnelltests gar nicht so zuverlässig sein müssen: "Wichtig ist, dass sie schnell sind und vor allen Dingen infektiöse Menschen indentifizieren, das heißt Menschen, die das Virus auch übertragen können."
Wenn man die Testfrequenz hoch halte, "also sich mindestens zweimal wöchentlich teste, in den Bereichen, die man eben absichern will, z.B. die Schulen, dann ist das ein ganz wichtiger Baustein, um Öffnungen zuzulassen."
Testung und Erfassung muss einhergehen
Das sei ein Stück Hoffnung, das jedoch mit Vorsicht zu genießen sei. Man dürfe "nicht auf dem einen Auge blind werden": Die Tests müssten auch nachgewiesen und erfasst werden, betont Schmidt-Chanasit. "Am besten mit einer App, denn es nutzt wenig, wenn ich mich in der Apotheke testen lasse und dann zum Friseur gehe und nicht nachweisen kann, dass ich vor zehn Minuten getestet wurde."
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