Die Ärztekammer will Ergebnisse von Corona-Schnelltests zentral beim RKI erfassen. Dadurch könne ein umfassenderes Lagebild der Pandemie in Deutschland erstellt werden.
Die Bundesärztekammer fordert eine zentrale Erfassung der Ergebnisse von Corona-Schnelltests durch das Robert-Koch-Institut. "Mit der wachsenden Bedeutung der Antigen-Schnelltests in Deutschland sollten die Ergebnisse dieser Testverfahren detailliert ausgewertet werden", sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt den Zeitungen der "Funke-Mediengruppe".
Unkomplizierte digitale Meldeverfahren und eine zentrale Erfassung der Testergebnisse durch das RKI würden das Dunkelfeld nicht registrierter Infektionen aufhellen und ein umfassenderes Lagebild der Pandemie in Deutschland ermöglichen.
Daten sollen wichtige Erkenntnisse liefern
Die so gewonnenen Daten könnten wichtige Erkenntnisse über den Nutzen und die Einsatzszenarien der Schnelltests verschaffen, sagte Reinhardt. Interessant sei etwa, wie häufig die Tests angewendet werden, wo Kapazitäten ausgeweitet werden müssen und wie hoch die Positivraten in den einzelnen Einsatzbereichen sind.
Bislang werden in Deutschland nur die Ergebnisse der laborgebundenen PCR-Tests an das RKI gemeldet. Wegen der geringeren Empfindlichkeit müssen positive Schnelltest-Ergebnisse im Labor bestätigt werden, was Experten zufolge aber vermutlich nicht immer geschieht.
Spahn plant kostenlose Corona-Tests
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte angekündigt, dass ab 1. März alle Bürgerinnen und Bürger etwa in einem Testzentrum oder einer Apotheke kostenlos einen Corona-Schnelltest vornehmen lassen könnten. Das Corona-Kabinett der Bundesregierung lehnte dieses Startdatum jedoch ab.
Das Thema soll nun bei den Bund-Länder-Beratungen am Mittwoch besprochen werden. Die kostenlosen Schnelltests könnten dann am 8. März starten.