In seiner ersten Neujahrsansprache als Bundeskanzler hat Olaf Scholz zum Zusammenhalt in der Gesellschaft aufgerufen. Viel Raum nahmen auch die Themen Corona und Impfen ein.
Sehen Sie hier die erste Neujahrsansprache von Bundeskanzler Olaf Scholz. Er ruft die Menschen in Deutschland zum Zusammenhalt auf.
In seiner ersten Neujahrsansprache als Bundeskanzler von Deutschland hat Olaf Scholz (SPD) die Solidarität und Hilfsbreitschaft in der Bevölkerung gelobt. Gleichzeitig nutzte er seine Rede, um erneut zur Impfung gegen das Coronavirus aufzurufen. Das sei der "Weg aus dieser Pandemie."
Ihm sei klar, dass das Jahr 2021 die Menschen sehr gefordert habe. Es war das zweite Jahr der Corona-Pandemie, hinzu kamen die verheerenden Hochwasser in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Rheinland-Pfalz. Doch trotz aller Belastungen und Einschränkungen sehe er keine gespaltene Gesellschaft. Das Gegenteil sei richtig:
Dank an alle, die sich für die Gesellschaft einsetzen
Scholz dankte in seiner Rede allen, die sich für das Wohl aller einsetzten: In Krankenhäusern, Pflegestationen, Arztpraxen oder Impfzentren, in den Polizeirevieren und bei der Bundeswehr. Dabei dankte er auch denen, die "sich bemühen, sich an die geltenden Regeln zu halten", und rief dazu auf, das auch angesichts der Omikron-Variante des Coronavirus zu tun, die noch leichter übertragen werden könne.
Wegen dieser Virusvariante gebe es aktuell deutliche Beschränkungen:
Scholz: Lassen Sie sich impfen
Gerade die neue Virus-Variante solle nun den Ausschlag geben, sich impfen zu lassen, so Scholz. Weltweit hätten sich bereits fast vier Milliarden Meschen impfen lassen, "Ohne größere Nebenwirkungen". Und Unzählige seien danach Eltern von gesunden Babys geworden. Damit sprach Scholz die weit verbreiteten Sorgen vor Unfruchtbarkeit nach der Impfung an, für die es keinerlei Grundlage gebe.
[Auch in der Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten ging es um Zusammenhalt und die Corona-Pandemie]
Die Menschen sollten die Impfung nicht "auf demnächst" schieben, sondern in den nächsten Tagen einen Termin im Impfzentrum oder beim Hausarzt oder der Hausärztin ausmachen.
Weg zur Klimaneutralität: "Gigantische Aufgabe"
Die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen sei aber nur eine Aufgabe im kommenden Jahr. Die andere große Aufgabe sei, Deutschland auf den Weg der Klimaneutralität zu bringen. Dafür müssen "wir den größten Umbau unserer Wirtschaft seit mehr als 100 Jahren voranbringen", betonte Scholz.
Man wolle in diesem Zeitraum unabhängig werden von Kohle, Öl und Gas. Und gleichzeitig mindestens doppelt so viel Strom aus Wind, Sonne und anderen erneuerbaren Energien erzeugen, als das dies heute geschehe. Das sei "eine gigantische Aufgabe".
Scholz: G7 als "Vorreiter für eine gerechte Welt"
Eine Aufgabe, die Deutschland nicht alleine schaffen könne, sondern nur mit anderen Staaten oder etwa der EU zusammen. Wenn Deutschland etwa am 1. Januar die Präsidentschaft der Gruppe der G7 übernehmen wird, will Scholz die Staatengruppe "zum Vorreiter für klimaneutrales Wirtschaften und eine gerechte Welt" machen.
Und weiter: "Eine Zeit, die gut wird, wenn wir sie aktiv gestalten. Denn es macht einen Unterschied, dass wir unser Schicksal entschlossen selbst in die Hand nehmen!"
- Ist die Impfpflicht ein Weg aus der Pandemie?
Die Corona-Impfung trägt maßgeblich zur Eindämmung der Pandemie bei. Könnte eine Impfpflicht das Virus sogar ausrotten? Ein Überblick.