SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz rechnet schon bald mit deutlich mehr Impfdosen. Im ZDF verspricht er bereits ab Ende März bis zu zehn Millionen Impfungen pro Woche.
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz verspricht deutlich mehr Tempo bei den Corona-Impfungen in Deutschland. Schon Ende März werde mehr Impfstoff zur Verfügung stehen, sagte Scholz der ZDF-Sendung "Berlin direkt" - verbunden mit der Forderung, die Impfdosen zügig zu verimpfen: "Wir müssen jede Woche Millionen impfen. Im März schon am Ende des Monats. Im April, im Mai, im Juni." Scholz versprach:
Allerdings nannte Scholz keine Zahl, wie viele Impfungen es mindestens pro Woche gebe. Außerdem räumte er ein, dass die bisher eingerichtete Impf-Infrastruktur schon bald an Grenzen stoße. "Am 28.3. wäre gegenwärtig bei den aktuellen Impfkapazitäten in etwa der Zeitpunkt, wo unsere heutigen Kapazitäten nicht mehr ausreichen", sagte Scholz. Im Klartext: Die bisher errichteten Impfzentren könnten dann überlastet sein. Er habe aber dafür gesorgt, dass Deutschland das erspart bleibe.
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EU rechnet mit 100 Millionen Dosen pro Monat
Zuvor hatte unter anderem der Berliner Virologe Christian Drosten vor einer Situation in wenigen Monaten gewarnt, dass der vorhandene Impfstoff nicht zügig genug verimpft werde. Drosten forderte im NDR, zur Verimpfung auch auf das Wissen der Hausärzte zurückzugreifen. "Die kennen ihre Pappenheimer", so Drosten. Auch Journalistinnen und Journalisten empfahl Drosten, die logistische Herausforderung von millionenfachen Impfungen in den Mittelpunkt der Recherche zu stellen.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erwartet nach eigenen Angaben ab April europaweit im Schnitt 100 Millionen Impfdosen pro Monat, insgesamt 300 Millionen bis Ende Juli. Damit würde das Ziel realistisch, im Sommer zwei Drittel aller erwachsenen Europäer zumindest ein erstes Mal geimpft zu haben, berichtet die Zeitung "Der Standard". Um das Ziel zu erreichen waren zuletzt auch Forderungen laut geworden, die Dosen auch in Unternehmen bei Betriebsärzten zu verimpfen.
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