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Eltern in der Omikron-Welle : "Ich stehe mit Bauchschmerzen auf"

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Wie läuft der Alltag zwischen Schule, Isolation und logistischem Wahnsinn? In der Omikron-Welle stehen Eltern vor großen Herausforderungen - drei von ihnen berichten.

Sarah Barillère-Scholz, Nadine Sabra und Simon Heusmann über die Herausforderungen für Eltern in der Omikron-Welle.

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Die Diskussion über Corona-Lockerungen nimmt Fahrt auf - doch für viele Eltern ist die Omikron-Welle präsenter denn je. Auch, weil sich vor allem jüngere infizieren. Es ist ein Stresstest für Eltern - drei von ihnen berichten.

Sarah Barillère-Scholz, Mutter von drei Kindern

Für Sarah Barillère-Scholz ist die aktuelle Situation in der Omikron-Welle eine Achterbahn der Gefühle, schildert sie im Gespräch mit ZDFheute. Alles sei dabei:

Wut, Frustration, Abgestumpftheit, Kopfschütteln, aber auch Verständnis, Kompromissbereitschaft und leichter Optimismus.

Zwar sei der Corona-Alltag der dreifachen Mutter mit all den Tests für die Kinder inzwischen routinierter geworden, aber eines bleibe: "Man ist ständig auf Stand-by".

Jeden Morgen hoffen wir, dass das Telefon stumm bleibt. Das bedeutet: Unsere Kinder sind in der Schule nicht positiv getestet worden.

Doch: Eine absolute Gewissheit gebe es nicht. Jederzeit könnte sich die Schule doch noch melden: "Wenn etwa doch eine Klasse nach Hause geschickt wird."

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Immerhin: Durch Kurzarbeit und Homeoffice ist Sarah Barillère-Scholz meist zuhause. Für sie ist das zumindest etwas Glück im Unglück. Denn sie kennt die Situation mit infizierten Kindern. Erst Ende Januar fand Corona seinen Weg in die Familie. "Das Virus hat unsere Kinder getroffen. Eigentlich gab es auch nur noch die Frage, wann es uns trifft, nicht mehr, ob."

Für die ganze Familie hieß das: Keine Kontakte mehr mit anderen.

Während der Quarantäne der Kinder trugen wir Zuhause eine FFP2-Maske. Gegessen wurde in Schichten: zuerst die Eltern, dann die Kinder. Auch das Homeschooling lief plötzlich wieder.

Nicht einfach. Denn im Gegensatz zum Beginn der Pandemie mussten die Eltern jetzt ständig bei den Schulfreunden nach den Hausaufgaben und Inhalten des Unterrichts fragen. Der Grund: Die Teilnahme am Unterricht per Video sei immer noch nicht durchgehend möglich.

Und auch die Sorgen würden in der Omikron-Welle nicht kleiner, erzählt Sarah Barillère-Scholz.

"Was uns derzeit Sorgen bereitet, ist die seelische Gesundheit unsere Kinder. Deswegen sind wir beim Kontakt mit Schulfreunden lockerer als bei den ersten zwei Wellen geworden." Gleichzeitig würden sich aber auch die Kinder Sorgen machen - und zwar über die Eltern und Familienangehörigen.

Sätze wie: 'Was passiert denn Mama, wenn du auch krank wirst?' sind präsenter als am Anfang der Pandemie.

Auch Gedanken über Long-Covid seien ein ständiger Begleiter.

Simon Hausmann, Vater von vier Kindern

Corona-Eltern, Simon
Simon Hausmann.
Quelle: ZDF

Simon Hausmann ist Vater von vier Kindern und befindet sich mit seiner Familie während des Gesprächs mit ZDFheute in Isolation. Das Virus hat zugeschlagen. Es ist ein Abbruch vom normalen Leben - wieder einmal sagt er.

Wir fühlen uns schon stark belastet. Wir fühlen uns hier in der Isolation jetzt wieder rausgerissen aus dem normalen Leben. Uns geht es alles in allem gut. Die Kinder vermissen ihre Freunde.

Dabei gingen die Probleme von jetzt auf gleich los. Denn der neue Alltag in Isolation musste organisiert werden - vom Nachweis der Corona-Infektion bis hin zu den Schulmaterialien. "Das Logistische ist Wahnsinn."

Und funktioniert mal besser, mal schlechter, erklärt Simon Hausmann:

 

Das ist kunterbunt. Die einen kriegen dann Blätter nach Hause, andere kriegen dann wieder eine E-Mail mit den ganzen PDFs drin. Andere kriegen gar nichts. Da muss man mehrmals nachfragen.

Ein weiteres Problem sei, die Kinder zum Lernen zu animieren. "Es ist eine Belastung, besonders eine nervliche, wenn die Kinder gerne lieber was anderes machen wollen als Schule daheim bei Mama."

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Doch Hausmann ist Optimist, will sich auch im Dritten Corona-Jahr nicht unterkriegen lassen. "Wir sind das Chaos natürlich schon ein bisschen gewohnt von der Vergangenheit. Wir versuchen, unsere Struktur aufrechtzuerhalten. Man geht zeitig ins Bett und versucht natürlich, sich gegenseitig hier bei Laune zu halten und auch Mut zuzusprechen."

Und das hilft uns ganz stark, als Familie weiter - einfach füreinander da zu sein.

Nadine Sabra, Mutter von drei Kindern

Corona-Eltern, Nadine
Nadine Sabra.
Quelle: ZDF

Auch Nadine Sabra hat zu kämpfen. Sie fühlt sich in der aktuellen Welle auch von der Politik allein gelassen.

Ich stehe jeden Morgen mit Bauchschmerzen auf. Und ich glaube, ich bin auch nicht die einzige, der es so geht.
Nadine Sabra

Die Mutter macht sich um ihre Kinder und ihre Familie Sorgen.

"Omikron ist ja im Moment eine Variante, die nicht so gefährlich zu sein scheint. Trotzdem gibt es immer noch Kinder - in anderen Ländern, auch in Deutschland - die teils auf der Intensivstation landen. Da denke ich dann schon auch daran, an meine mittlere Tochter, dass da hoffentlich alles gut geht."

Aus ihrer Sicht laufe derzeit vor allem eines an den Schulen schlecht:

Das man es in zwei Jahren noch immer nicht geschafft hat, die Digitalisierung komplett an die Schulen zu bringen.

Doch positiv seien der aktuelle Präsenzunterricht und die Testungen. Nadine Sabra hofft, dass das so bleibt. Und fordert - auch mit Blick auf Lernrückstände - endlich ein Anpacken.

"Man sollte den Fokus endlich mal auf das Thema Bildung setzen und nicht immer nur abwarten und denken, in drei, vier Jahren können wir das mal machen. Es sollte schon, wenn man etwas plant, auch zeitnah möglich sein."

Auf der Illustration ist eine Schulklasse aus der Vogelperspektive zu sehen. Ein Lehrer steht vorne, 12 Schüler sitzen auf ihren Plätzen. Vier sind rot markiert.

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31.05.2023
von Sven Rieken
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