Schüler sollten ein Schuljahr wegen Corona wiederholen können, ohne als "Sitzenbleiber" zu gelten - fordert zumindest der Lehrerverband So könne Lernstoff nachgeholt werden.
Der Deutsche Lehrerverband fordert, lernschwachen Schülerinnen und Schülern bundesweit anzubieten, das Schuljahr wegen der Corona-Pandemie freiwillig zu wiederholen - ohne dass sie als "Sitzenbleiber" gelten.
"Es gibt eine Schülergruppe, die braucht ein Jahr zusätzlich", sagte Präsident Heinz-Peter Meidinger dem "Tagesspiegel". Spätestens bei den Abschlussprüfungen oder im Abitur würden diese Jugendlichen sonst scheitern.
Lernstoff nachholen per Wiederholungsjahr
"Der Schüler geht dann mit weniger Rüstzeug von der Schule - und hat im weiteren Leben schlechtere Chancen", warnte Meidinger. In einem Wiederholungsjahr könnten die Schüler gezielt Lernstoff nachholen und gefördert werden.
Ideen wie automatische Versetzungen, ein halbes Extra-Schuljahr oder einen generellen Verzicht auf Sitzenbleiben und Noten wies er zurück.
Bund und Länder: Schulen bis Mitte Februar geschlossen halten
Das freiwillige Wiederholen eines Schuljahres ist auch heute schon möglich. Mancherorts wird dies allerdings als Wiederholung wegen Nichtversetzung gewertet. Das bedeutet, dass ein Jugendlicher unter Umständen die Schule verlassen muss, wenn er eine Klasse freiwillig wiederholt und am Ende des Schuljahres nicht versetzt wird. [Worauf sich Bund und Länder noch geeinigt haben, lesen Sie hier.]
Bund und Länder hatten sich am Dienstag darauf verständigt, den Corona-Shutdown bis Mitte Februar zu verlängern. Auch Schulen und Kitas sollen bis dahin weiter geschlossen bleiben.
Anderes Land, anderer Umgang mit Corona. Auch beim Thema Schule. Estland zeigt als digitaler Vorreiter, wie gut Home-Schooling klappen kann. Anderenorts klappt das eher nicht.