CDU-Politiker Merz fordert eine schnelle Öffnung der Schulen in der Corona-Krise. Der Schaden für die Bildung der Kinder bedrücke ihn mehr als wirtschaftliche Folgen des Shutdowns.
CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz pocht auf eine schnellstmögliche Öffnung der Schulen in der Corona-Pandemie. Im Interview mit den Zeitungen der "Funke-Mediengruppe" stellte er sich hinter eine entsprechende Forderung von Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU).
"Susanne Eisenmann hat den Mut, etwas Richtiges zu sagen, dass nämlich die Schulen so schnell wie möglich wieder geöffnet werden müssen," sagte Merz. "Und es ist ja auch der politische Wille aller Beteiligten, je nach Inzidenzlage in diese Richtung zu gehen."
Mit steigenden Infektionszahlen sind auch die Schulen wieder in den Fokus gerückt. Doch klare Konzepte für den Schulbetrieb liegen auch nach neun Monaten Pandemie nicht vor.
Eisenmann: Schulen ab 11. Januar öffnen
Eisenmann hatte gefordert, dass Kindergärten und Grundschulen auf jeden Fall schon ab dem 11. Januar wieder öffnen sollten. Diesen Beschluss sollten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten bei ihrer Konferenz an diesem Dienstag fällen, hatte sie zuletzt in "Bild" erklärt.
Einen Tag vor dem Gespräch der Kanzlerin mit den Regierungschefs wollen sich die Kultusminister der Bundesländer in der Schulfrage abstimmen. Merz sagte, von der Runde der Kanzlerin mit den Regierungschefs der Länder wünsche er sich ein "möglichst einheitliches Vorgehen".
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Nach Ferien: Wenig Hoffnung auf Normal-Schule
Lehrervertreter rechnen nicht damit, dass nach den Weihnachtsferien der normale Schulbetrieb mit Präsenzunterricht wieder starten kann. Die Corona-Lage mache wenig Hoffnung.
Merz: Massiver Schaden in der Bildung
Zum Thema Schulen in der Corona-Pandemie sagte er: "Was mich am meisten beschwert, ist nicht der ökonomische Schaden durch den Lockdown, sondern der massive Schaden in der Bildung unserer Kinder durch die geschlossenen Schulen."
Darunter litten vor allem die Kinder aus sozial schwachen und bildungsfernen Familien. "Das ist meines Erachtens die größte Herausforderung in und nach der Pandemie."