Corona-Herbst: Lehrerverbände befürchten Unterrichtsausfall

    Corona-Herbst:Lehrerverbände befürchten Unterrichtsausfall

    26.09.2022 | 12:29
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    Lehrerverbände warnen vor Unterrichtsausfall und Schulschließungen, sollten in einer neuen Corona-Welle zuviele Lehrer erkranken. Das neue Infektionsschutzgesetz sei unzureichend.

    Schüler und Schülerinnen sitzen in einer Unterrichtsstunde im Chemieunterricht
    Lehrerverbände halten das neue Infektionsschutzgesetz für unzureichend und blicken besorgt auf den Corona-Herbst in den Schulen.
    Quelle: imago/photothek

    Lehrerverbände halten das neue Infektionsschutzgesetz für unzureichend und befürchten eine weitreichende Beeinträchtigung des Schulbetriebs in Herbst und Winter durch viele Corona-Infektionen. "Die Offenhaltung von Schulen und Kitas muss oberste Priorität haben", sagte der Bundesvorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

    Besonders aus diesem Grund schauen wir mit Sorge auf den Umstand, dass das Infektionsschutzgesetz deutlich hinter unseren Erwartungen zurückbleibt.

    Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung (VBE)

    "Wenn der Schutz und damit die Gesundheit der Lehrkräfte nicht hinreichend beachtet wird, werden die Schulschließungen vor dem Hintergrund des bereits ohnehin schon dramatischen Personalmangels, bei entsprechendem Krankenstand von ganz allein kommen", bemängelte Beckmann.

    Verband kritisiert Aufhebung der Maskenpflicht

    Ähnliches befürchtet die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern:

    Sollte es wieder zu deutlich mehr Krankheitsfällen bei den Beschäftigten an Schulen und Kitas kommen, wird es wegen des ohnehin herrschenden Lehrkräftemangels zu noch mehr Unterrichtsausfall kommen.

    Maike Finnern, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

    Krankheitsbedingte Lücken wären nicht mehr zu kompensieren.

    Neues Infektionsschutzgesetz
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    Offenes Fenster in einem Klassenzimmer
    Für den VBE sei es außerdem wenig verständlich, dass man sich bei den unteren Klassen gegen eine temporäre Maskenpflicht entschieden habe, falls die Infektionszahlen steigen.

    Hiermit wurde eine sehr effektive Maßnahme, um Unterricht in Präsenz zu ermöglichen und trotzdem relativ sicher vor einer Infektion zu sein, kategorisch ausgeschlossen.

    Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung (VBE)

    Kritik an neuem Infektionsschutzgesetz

    Das am 1. Oktober in Kraft tretende Infektionsschutzgesetz räumt den Ländern die Möglichkeit ein, eine Maskenpflicht ab dem fünften Schuljahr einzuführen. Schulschließungen soll es hingegen nicht mehr geben. Eine Lockerungen soll es bei den Testpflichten für Schulkinder geben.
    In dem jüngst beschlossenen Gesetz ist die Regelung enthalten, dass sie bei Verdacht oder tatsächlicher Infektion einen negativen Test vorlegen müssen, um wieder zur Schule gehen zu können. Nach massiver Kritik aus den Ländern soll dies wieder geändert werden.

    Nach Kompromiss für Schüler
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