In der Corona-Politik hält der bayrische Ministerpräsident Söder eine Verlängerung des Shutdowns über Juni hinaus für möglich. Deutschland sei "noch nicht überm Berg".
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält eine Fortsetzung des Shutdowns mit der Bundes-Notbremse über Juni hinaus für möglich. Einen Wechsel nach Berlin nach der Bundestagswahl schloss Söder unterdessen aus.
Im "Bild"-Politik-Talk erklärt Söder, die Notbremse gelte gesetzlich bis zum 30. Juni. "Dann wird man sehen, wie die Gesamtlage ist." Er fügte hinzu: "Bloß, weil ein Gesetz endet, ist Corona nicht vorbei."
Söder: Massenhaft Schulimpf-Aktionen
Auch wenn die dritte Welle unter Kontrolle zu sein scheine, dürfe sich niemand täuschen lassen: "Wir sind noch nicht ganz überm Berg." Hoffnung auf bessere Zeiten machte Söder den Schülerinnen und Schülern in Deutschland.
Das nächste Schuljahr werde ein ganz anderes Schuljahr werden. Dafür müsse es "massenhaft schon vor Schulbeginn Schulimpf-Aktionen mit geschlossenen Gruppen-Impfungen" mit dem jetzt zugelassenen Impfstoff ab 12 Jahren geben.
- Spahn will Tempo bei Kinderimpfung
Die Aussicht auf eine Impfung für Kinder wird konkreter. Gesundheitsminister Spahn will allen Kindern über 12 Jahren bis August ein Angebot machen. Der Ethikrat ist skeptisch.
Kritik an Corona-Impf-Nachweis
Sehr unzufrieden äußerte sich Söder über Probleme bei der Schaffung eines digitalen Corona-Impf-Nachweises: "Jedes Mal, wenn es um digitale Optionen geht, brauchen wir länger, obwohl wir doch ein super Technikland sind."
Söder verwies auf die Zuständigkeit des Bundesgesundheitsministeriums, das mit Hochdruck an dem Thema arbeite. Dies sei "kein Vorwurf, nur eine Feststellung".
Söder: Kein Wechsel nach Berlin
Einen Wechsel nach Berlin nach der Bundestagswahl schließt er derweil aus. Er wolle nicht als ein möglicher Superminister in ein denkbares Kabinett von Armin Laschet (CDU) wechseln. Söder antwortete auf eine entsprechende Frage mit ironischem Unterton:
Söder erwartet für die Bundestagswahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Union und Grünen. Die SPD werde "natürlich über zehn Prozent" kommen, sagte er. "Ich hätte nicht gedacht, dass die Grünen jetzt so stark vor uns liegen", erklärt er.
Umfragen: Grüne vor CDU
Die aktuellen Umfrageergebnisse, sehen die Grünen zum Teil deutlich vor der Union sehen. Einen Kandidatenwechsel in der Union schloss er dennoch aus. "Armin Laschet ist nominiert, Armin Laschet ist der Kandidat", sagte Söder.