Wird der Shutdown verlängert? Und wenn ja, wie lange? Nach einer vorgezogenen Beratung der Länder geht die Tendenz klar zu einer Verlängerung. Es bleiben jedoch Streitthemen.
Am Dienstag wollen Bund und Länder wieder zu Beratungen über die Strategie in der Corona-Krise zusammenkommen - aber bereits jetzt gibt es Abstimmungen der Länder. Die Chefs der Staatskanzleien sollen sich nach verschiedenen Medienberichten in einer Telefonschalte darauf geeinigt haben, den derzeit geltenden Shutdown zu verlängern.
"Die Tendenz ist ganz klar", schätzt ZDF-Korrespondentin Shakuntala Banerjee eine mögliche Verlängerung des Shutdowns ein. Egal, wen man aus den Bundesländern angesprochen habe, "es hieß immer: Eine Verlängerung ist jetzt notwendig, wenn man sich die Fallzahlen und die Todeszahlen anschaut", so die stellvertretende Leiterin des ZDF-Hauptstadtstudios. Man sei sich jedoch noch nicht einig über die Länge der Verlängerung.
Großes Streitthema sind Kitas und Schulen
Vor allem die besonders stark von der Corona-Pandemie betroffenen Länder Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen und Thüringen seien für einen weiteren Shutdown bis zum 31. Januar eingetreten, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS)".
Ein weiterer großer Knackpunkt sei eine mögliche Öffnung von Kitas und Schulen und ob es in diesem Bereich eine bundesweite Regelung geben soll, so Banerjee. Die stark betroffenen Länder hätten sie weiter geschlossen halten wollen, die weniger stark betroffenen hätten Kindergärten und Schulen bis zur siebten Klasse ab dem 11. Januar wieder öffnen wollen, berichtet die "FAS". In höheren Klassen solle dann Wechsel- oder Distanzunterricht abgehalten werden.
Spahn: Schließung von Kitas und Schulen weiterhin notwendig
Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plädiert für eine Verlängerung des Shutdowns und auch Schulen und Kitas nicht zu öffnen. "Angesichts der immer noch zu hohen Zahlen ist es notwendig, die Maßnahmen, die Einschränkungen, zu verlängern", sagte er am Samstag bei "RTL Aktuell".
Spahn hält auch eine weitere Schließung von Schulen und Kitas für richtig. Das sei für Schüler und Eltern zwar schwierig, "aber auch da gilt: Es ist für alle leichter, jetzt eine Woche länger die Schulen zu zu haben, als sie aufzumachen und dann irgendwann in einigen Wochen wieder vor Debatten zu stehen." Es sei leichter, aus den Ferien heraus zu einer Verlängerung zu kommen als zu einem späteren Zeitpunkt.
Spahn verteidigt Impfstart gegen Kritik
Kritk an einem zu zögerlichen Impfstart und möglicher Versäumnisse bei der Impfstoff-Beschaffung wies der Bundesgesundheitsminister zurück. "Es läuft genauso, wie es geplant war", sagte er "RTL Aktuell".
1,3 Millionen Dosen Impfstoff seien bis Jahresende an die Bundesländer ausgeliefert worden, bis Ende Januar würden es insgesamt 4 Millionen sein - genau wie er seit Wochen angekündigt habe "mit dem Hinweis, dass es am Anfang knapp sein würde und wir deshalb priorisieren müssen". Spahn versprach, dass im Januar alle Pflegeheim-Bewohner geimpft werden könnten.