Auf der Zugspitze beginnt die Skisaison: Ja, es liegt Schnee und nein, nicht alle dürfen dort Skifahren. Denn auf Deutschlands höchstem Berg gilt 2G und im Lift Maskenpflicht.
"Wir arrangieren uns mit den Regierungsmaßnahmen", sagt der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband
Viele haben auf diesen Tag gewartet, und heute soll es so weit sein: Ab zur Bergbahn, rauf auf den Gipfel, um kurze Zeit später die ersten Schwünge im Neuschnee zu ziehen.
Ohne Nachweis gibt es keinen Skipass
Doch was nach purer Erholung und Vorfreude klingt, will gut vorbereitet sein, denn auf Deutschlands höchsten Berg kommt nur, wer geimpft oder genesen ist. 2G gilt auch in der Zugspitzseilbahn und in der Zahnradbahn, ohne Nachweis gibt es keinen Skipass. Dazu kommt die FFP2-Maskenpflicht in den Bergbahnen, im Lift und in der Gastronomie.
An diesem Konzept tüfteln die Verantwortlichen der Bergbahn bis zuletzt, denn keiner will die Lifte wegen eines Corona-Ausbruchs gleich wieder schließen müssen - zu groß ist der Druck, die Verluste der ausgefallenen Wintersaison '20/21 wieder rein zu holen.
Verhaltene Buchungen
Die Erwartungen und Hoffnungen derer, die am Wintertourismus verdienen, sind groß, und doch werden die ersten Hoteliers schon wieder enttäuscht. "Die Buchungen für den Winter '21/22 sind verhalten, erste sorgenvolle Rückfragen von verunsicherten Gästen, die bereits für Weihnachten und Silvester ihren Urlaub gebucht haben, liegen schon vor", so der Tourismuschef von Oberstdorf, Frank Jost.
- Impf-Ansturm in Bayern
Die Corona-Zahlen in einigen bayerischen Regionen liegen an der Spitze - gleichzeitig hat der Freistaat die niedrigste Impfquote im Westen. Nun folgt ein Ansturm auf Impfangebote.
Über Weihnachten gibt es noch freie Hotelzimmer
Der Grund ist offensichtlich: Eine rasant steigende Inzidenz verunsichert viele Reisewillige. Jeder, der eine Übernachtung einplant, muss in Bayern ab sofort einen 2G-Nachweis mit sich führen - wer keinen hat, bleibt draußen. Die Konsequenz: noch gibt es in den deutschen Winterurlaubsorten viele freie Zimmer in der Hauptreisezeit. Robert Frank vom Hotel Franks in Oberstdorf blickt auf eine gute Sommersaison zurück und plant für den Winter einen Puffer ein.
150 Hotelbetten hat sein Haus, davon sind über Weihnachten bereits 127 belegt. Die anderen bleiben leer - eine Vorsichtsmaßnahme, für den Fall, dass Mitarbeiter erkranken oder wegen Quarantäne zuhause bleiben. Damit sein Hotel auch mit weniger Personal einen guten Service bieten kann, so Frank. Denn nach wie vor suchen Hotels und Gaststätten händeringend Personal.
Zugspitze: Wer rauf will wird kontrolliert
Zurück zur Zugspitze. Es stellt sich die Frage wer kontrolliert im Skigebiet, ob oben auf 2.962 Meter Höhe auch alle Vorschriften eingehalten werden? Diese Frage erübrigt sich fast, denn im Winter kommt keiner zu Fuß auf Deutschlands höchsten Berg - wer rauf will, muss entweder die Zahnradbahn nehmen oder in die neue Zugspitzseilbahn steigen und vor dem Ticketkauf seinen 2G-Nachweis erbringen.
Und von Österreich aus gelangt man momentan nicht auf die Zugspitze, denn die Ehrwalder Zugspitzbahn hat noch geschlossen - wegen Revision so die Betreiber. Hoffnung sollten sich Ungeimpfte nicht machen. In Österreich gilt am Skilift 2G.
Claudia Vogelmann arbeitet im ZDF-Studio in München.
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