CSU-Parteichef Söder fordert die bundesweite Einführung der 3G-Regel am Arbeitsplatz. Außerdem möge die Stiko eine allgemeine Empfehlung für Booster-Impfungen aussprechen.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder macht Druck auf die Ständige Impfkommission (Stiko), weil sie Dritt-Impfungen gegen Corona erst für Menschen ab 70 Jahren empfiehlt.
"Es würde helfen, wenn sich die Ständige Impfkommission zu einer allgemeinen Booster-Empfehlung durchringt", sagte der CSU-Chef den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". "Eine Auffrischung muss für jeden möglich sein, der sie braucht und will."
In der Debatte um Corona-Auffrischungsimpfungen planen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern, dass es für jeden sechs Monate nach der Zweitimpfung eine Auffrischung geben soll.
Söder appelliert an Ethikrat
Außerdem sollte sich der Ethikrat mit der Frage einer Impfpflicht für Pflegkräfte noch einmal grundlegend beschäftigen.
Zugleich legte Söder einen Forderungskatalog für die nächste Ministerpräsidentenkonferenz vor.
Arbeitgeber müssten das Recht haben, zu fragen, ob die Angestellten geimpft oder getestet sind. "Die jetzige Situation des Datenschutzes ist nicht sachgerecht und erschwert die Corona-Bekämpfung."
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Bayern geht mit 3G voran
Eine 3G-Regel würde bedeuten, dass nur noch Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete Zugang zu ihrem Arbeitsplatz hätten. Bayern hat für eine solche Regelung bereits den Weg bereitet. Werden bestimmte Corona-Kennziffern überschritten, soll die 3G-Regel im Land künftig auch am Arbeitsplatz gelten.
Bayern zählt zu den Bundesländern mit den aktuell höchsten Corona-Inzidenzen. Söder verlangte, Schnelltests sollten in größerem Umfang wieder kostenlos angeboten werden. Außerdem sprach er sich für eine bundesweite Corona-Ampel aus.
"Die Krankenhäuser laufen voll, die Intensivstationen sind belegt – und wir müssen handeln", sagt Klaus Holetschek (CSU), Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz, im Gespräch mit Claus Kleber. Die vierte Welle müsse gebrochen werden.
Söder fordert Mittel vom Bund
"Wo wir Hotspots haben und eine Überlastung des Gesundheitssystems droht, ist deutlich mehr 2G als bislang nötig", sagte er. Vom Bund forderte er "massiv Mittel für einen Finanzausgleich bei den Krankenhäusern". Pflegekräfte brauchten "endlich eine angemessene Bezahlung".