Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Spahn hat angesichts der Corona-Lage das Verhalten von Ungeimpften beklagt. Schärfere Maßnahmen müssten geprüft werden, so Spahn.
Angesichts der aktuellen Corona-Notlage erzürnt sich der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) über das Verhalten von Ungeimpften. Er hat ihnen unvernünftiges Handeln vorgeworfen - und schließt nun einen Teil-Lockdown nicht mehr aus.
In einem Interview mit der "Rheinischen Post" sagte Spahn: "Es gibt immer noch diejenigen, die glauben, das Virus können ihnen nichts anhaben". Und weiter:
Notlage: MPK früher als 9. Dezember?
Der CDU-Politiker hält es für möglich, die für den 9. Dezember geplante nächste Ministerpräsidentenkonferenz vorzuziehen. "Wir werden früher handeln müssen."
Schärfere Maßnahmen für Veranstaltungen, Bars und Clubs müssten geprüft werden. Auf die Frage, ob er einen Teil-Lockdown ausschließe, sagte Spahn: "Ausschließen sollte man in dieser Lage gar nichts, so bitter das ist."
Wichtig sei allerdings, dass alles getan werde, um Schließungen von Kitas und Schulen zu vermeiden, so der der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister gegenüber der "Rheinischen Post".
Gesundheitsminister lehnt Impfpflicht ab
Doch zu viele Erwachsene wollten es trotzdem nicht nutzen. Spahn unterstrich, dass er eine allgemeine Impfpflicht weiter ablehne.
"Aus staatsbürgerlicher Verantwortung sollte sich jeder impfen lassen. Und für medizinisches Personal sollte es meiner Meinung nach zum Berufsverständnis gehören", erklärte der Minister.
Eine allgemeine Impfpflicht aber würde tief in das Verhältnis des Staates zu seinen Bürgern, in die Freiheit des Einzelnen eingreifen. "Und das würde aus großer Spannung nur noch mehr Spaltung machen."
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