Als Reaktion auf die Omikron-Welle fordert der Städtebund von der Regierung Pläne für einen weiteren Booster. Die Priorisierung bestimmter Gruppen müsse auch entschieden werden.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert von Bund und Ländern wegen der Omikron-Welle Vorbereitungen für eine weitere Booster-Impfung gegen das Coronavirus.
"Bund und Länder müssen jetzt bereits Vorkehrungen und Vorbereitungen für den Zeitpunkt treffen, wenn ein angepasster Impfstoff für die zweite Booster-Impfung bereitsteht", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
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Besonders Gefährdete priorisieren?
Entschieden werden müsse auch, ob eine Priorisierung der nächsten Impfungen für besonders gefährdete Personen, ältere Menschen und Personal in der kritischen Infrastruktur stattfinden solle.
Bund und Länder beraten am Freitag erneut über die Corona-Lage. Landsberg erwartet dort klare Vorgaben. "Dazu gehören eine weitere Konkretisierung und auch eine Verschärfung der Kontaktbeschränkungen", sagte er.
Landsberg: Müssen Kontakte reduzieren
Die Reduzierung der Kontakte sei die einzige Möglichkeit, um das Infektionsgeschehen zu begrenzen. Auch müsse es klare Rahmenbedingungen für kürzere Quarantäne-Zeiten für Mitarbeiter der kritischen Infrastruktur geben, insbesondere für geboosterte Personen ohne Symptome, die lediglich Kontaktpersonen gewesen seien.
Der CDU-Gesundheitsexperte Tino Sorge befürchtet politische Beschlüsse auf unsicherer Datenbasis. "Die Datengrundlage ist voller Unsicherheiten, also sind es die Entscheidungen von Bund und Ländern umso mehr", sagte Sorge dem RND. Die Daten seien aber zentrale Entscheidungsgrundlage für alle Fragen der Pandemiebekämpfung.
Von anderen Staaten lernen?
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) wies die Befürchtung zurück. Das Wissen um Omikron sei in Staaten, in denen sich die Variante inzwischen durchgesetzt habe, größer als in Deutschland, sagte er dem RND. "Daraus können und müssen wir für uns Schlüsse ziehen", betonte der CSU-Politiker.
Derweil sprach sich Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) für eine Impfung von Fünf- bis Zwölfjährigen aus. "Eltern sollen sich am besten von den Ärzten ihres Vertrauens beraten lassen und dann eine Entscheidung treffen. Es wäre gut, wenn die Ständige Impfkommission hier für mehr Klarheit sorgen würde", sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
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