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Studie zu Immunantwort : Deutschland: Fast alle haben Covid-Antikörper

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Die Mehrheit der Menschen in Deutschland hatte bereits Kontakt mit dem Coronavirus. Laut einer Studie haben mehr als 95 Prozent Antikörper im Blut und damit einen gewissen Schutz.

Spritze mit dem Impfstoff von Biontech wird verimpft
Spritze mit dem Impfstoff von Biontech wird verimpft.
Quelle: dpa

Fast alle in Deutschland hatten schon einmal Kontakt mit dem Coronavirus - entweder durch eine Infektion oder Impfung. Das ist das vorläufige Ergebnis einer Studie, die durch das Forschungsministerium gefördert wurde. Untersucht wurde im Juni und Juli 2022 das Blut von über 6.000 Menschen in Deutschland.

Demnach haben bereits mehr als 95 Prozent aller Studienteilnehmer Antikörper, wobei das Vorhandensein von Antikörpern nicht heißt, dass man immun ist, sich also nicht mehr infizieren kann.

Die Studie ermittelte auch, wie oft Menschen bereits mit dem Virus in Kontakt kamen. Mehr als 90 Prozent hatten demnach mindestens drei Kontakte - zum Beispiel, weil sie zweimal geimpft wurden und einmal infiziert waren. Diese Menschen haben laut Forschenden mindestens einen "moderaten Schutz gegen einen schweren Verlauf".

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Hoher Schutz gegen schweren Verlauf

Wer bereits vier Viruskontakte hatte, zum Beispiel durch drei Impfungen und zusätzlich eine Infektion, habe sogar einen "wahrscheinlich hohen Schutz gegen einen schweren Verlauf" und auch "etwas Schutz gegen eine Infektion", schreiben die Forscherinnen und Forscher.

Auffällig ist, dass die Antikörperlücke bei älteren Studienteilnehmern größer ist. So hätten erst 41 Prozent der über 80-Jährigen drei Viruskontakte gehabt.

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Die Wissenschaftler vom Helmholtz-Zentrum und dem Universitätsklinikum Münster weisen in ihren Rohdaten aber auch darauf hin, dass auch genesene Dreifach-Geimpfte sich erneut infizieren können. Das liegt auch daran, dass die neuere Omikron-Variante dem Immunschutz teilweise entflieht.

Die Forschenden betonen, dass es sich um einen "vorläufigen Zwischenbericht" handelt, der anderen Wissenschaftlern zur weiteren Modellierung des Pandemiegeschehens im Herbst dienen soll. Die Studie läuft noch bis Ende des Jahres, 16.000 weitere Stichproben werden noch ausgewertet.

Forscher zu Antikörpern und Immunität

Der Impfstoffforscher Leif Erik Sander von der Charité sagt ZDFheute:

Das Ergebnis ist interessant und es ist gut und auch nicht unerwartet, dass sehr viele Menschen Antikörper haben. Aber der alleinige Nachweis von Antikörpern ist leider nicht gleichzusetzen mit einer Immunität im Sinne eines Infektionsschutzes.
Leif Erik Sander, Charité Berlin

Sander macht auf zwei weitere Umstände aufmerksam, die gegen einen allzu starken Fokus auf Antikörper sprechen: "Zum einen zeigen gerade die neuen Coronavirus-Varianten eine starke Immunflucht - die Impfstoffe schützen daher nicht mehr so gut gegen eine Infektion. Zum anderen gibt es große Unterschiede in der Qualität und Quantität der Antikörper, die zudem mit der Zeit nachlassen."

Aber natürlich führt der Weg in einen endemischen Zustand über den schrittweisen Aufbau einer robusten bevölkerungsweiten Immunität.
Leif Erik Sander, Charité Berlin
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