Einreise aus China: Mehr Staaten mit Corona-Testpflicht

    Wegen Corona-Welle in China:Immer mehr Länder verschärfen Einreise-Regeln

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    Wegen der steigenden Corona-Zahlen in China sollen in etlichen europäischen Ländern neue Regeln für Einreisende greifen. Weitere Maßnahmen werden auf EU-Ebene diskutiert.

    Ein Fluggast mit Maske läuft durch den Pekinger Flughafen
    Quelle: epa

    Reisende aus China müssen sich in immer mehr Staaten nach oder vor ihrer Einreise auf das Coronavirus testen lassen. Grund ist die heftigen Corona-Welle in der Volksrepublik. Nach Italien und Spanien verschärfen auch Frankreich und England die Regeln für aus China einreisende Passagiere. Und auch die USA und Indien verlangen nun einen negativen Covid-Test.

    Verschärfungen in Italien, Spanien, GB und Frankreich

    Die Regierung in Paris teilte mit, dass vom Neujahrstag an negative Testergebnisse für eine Einreise nötig seien. Auf Flügen von China nach Frankreich gelte zudem wieder die Maskenpflicht. An Flughäfen werde es stichprobenartige PCR-Tests bei Passagieren geben, um mögliche neue Coronavirus-Varianten feststellen zu können. Französische Staatsbürger sollten von nicht unbedingt notwendigen Reisen nach China absehen.

    Seit dem 1. Juni besteht in Deutschland bei Einreisen aus dem Ausland generell keine Nachweispflicht mehr - es muss also keine Impfung, Genesung oder ein negativer Corona-Test nachgewiesen werden. Ausgenommen sind Einreisende aus Virusvariantengebieten; derzeit ist allerdings kein Land als Virusvariantengebiet ausgewiesen, auch China nicht.

    Dennoch gelten bei der Einreise aus China weiter Restriktionen, wie das Auswärtige Amt betont. Aktuell müssen Menschen, die in China ansässig sind, einen "wichtigen Grund" nachweisen, wenn sie in die EU einreisen. Dies können etwa Familienbesuche, medizinische Behandlungen oder wichtige berufliche Missionen sein.

    Diese Beschränkungen haben aber nichts zu tun mit dem Infektionsstatus. Dass sie weiterhin gelten, hat allein politisch-diplomatische Gründe: Eigentlich hatte die EU bereits im Sommer das Vorliegen "wichtiger Gründe" als Voraussetzung für die Einreise aus China streichen wollen. China wollte eine solche Streichung seinerseits aber nicht für Einreisen aus der EU zusichern, weswegen die EU ihre Restriktionen nach dem Prinzip des Gegenseitigkeitsvorbehalts fortführte.

    Quelle: AFP

    Die britische Regierung teilte unterdessen mit, das für Passagiere von Direktflügen aus China mit Ziel England ab dem 5. Januar eine Testpflicht vor dem Abflug gelte. Das Vereinigte Königreich setze auf eine "ausgewogene und vorbeugende Herangehensweise", erklärte Gesundheitsminister Steve Barclay. Die Maßnahmen seien "temporär", zugleich würden Beamte die Corona-Statistik prüfen.
    Zuvor hatten bereits die Regierungen von Italien und Spanien mitgeteilt, dass von aus China einreisenden Flugpassagieren bei der Ankunft ein negativer Corona-Test oder die Vorlage eines Impfnachweises verlangt werde. Spaniens Gesundheitsministerin Carolina Darías sagte, ihr Land werde sich für eine Durchsetzung ähnlicher Regeln auf europäischer Ebene einsetzen.

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    EU diskutiert über gemeinsame Strategie

    Die USA hatten bereits am Mittwoch Tests für Reisende aus China angekündigt. Länder in Asien haben ebenfalls Beschränkungen eingeführt. Japan schreibt Passagieren aus China seit (heutigem) Freitag Tests vor.
    Die Gesundheitsminister der 27 EU-Staaten versprachen am Donnerstag, weiter über eine mögliches koordiniertes Vorgehen der EU-Staaten im Gespräch bleiben zu wollen. Von Beschränkungen sahen sie zunächst aber ab. Weltärztebund-Präsident Frank Ulrich Montgomery forderte gegenüber den Funke-Medien schärfere Einreisebestimmungen auch für Deutschland.

    Montgomery für Testpflicht bei Einreise aus China

    Montgomery hält es für richtig, Test- und Quarantänevorschriften bei Grenzübertritten aus China "verpflichtend vorzusehen". Viele Länder würden diesen Weg gehen, "auch Deutschland sollte dies tun - aus Vorsicht". Er wies darauf hin, dass die Infektionszahlen in China derzeit "explodieren". "Dabei können - müssen aber nicht - neue Varianten des Virus durch Mutationen entstehen, die neben den Chinesen auch uns bedrohen", so Montgomery.

    Reisewelle in China nach Ende der Quarantänepflicht

    China hat nach Jahren seine "Null-Covid-Politik" beendet. Offizielle Corona-Zahlen gibt es in China nicht mehr. Nach dem Ende der Testpflicht ist es nach Behördenangaben inzwischen unmöglich, die Zahl der Corona-Fälle abzuschätzen.
    Am Montag hatte Peking auch das Ende der Corona-Quarantänepflicht für Rückkehrer aus dem Ausland angekündigt und damit einen Ansturm reisewilliger Chinesen bei Buchungsplattformen ausgelöst.
    Bundesgesundheitsminister Lauterbach über eine gemeinsame EU-Strategie:

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    Quelle: AFP, dpa, AP

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