Häufige Schnelltests, eine niedrige Sieben-Tage-Inzidenz: Der "Tübinger Weg" gilt als Erfolg. Doch wie umgehen mit den neuen Varianten? "Regelmäßig testen", so Expertin Federle.
Sehen Sie oben das ganze Interview im Video und lesen Sie es hier in Auszügen. Das sagt Federle zu ...
...Politik-Vorbehalten gegenüber Schnelltests für daheim
"Das ist für mich genauso unsinnig, wie wenn ich sagen würde, man nimmt auch kein Kondom, nützt ja eh' nichts, ist nicht 100 Prozent sicher. (…)"
"Ich glaube, es fehlt einfach an einer Teststrategie, an dem Konzept. Das ist aber durchaus möglich, das auszuarbeiten. Und ich hoffe, dass die Regierung das jetzt bald umsetzt."
Immer häufiger fordern Wissenschaftler, mehr Schnelltests einzusetzen. Bisher ist die Politik sehr zurückhaltend - obwohl es Studien gibt, die Hoffnung machen.
...der hohen Fallzahl von britischen Corona-Varianten
"Ich bin sehr besorgt und umso wichtiger ist es, dass wir eine ausreichende Kontrolle haben und wirklich regelmäßig testen. Weil das die einzige Prävention ist, um genau solche Fälle rauszufischen.
Es gibt im Moment auch noch viel zu wenig Labore, die diese Sequenzierung durchführen können."
"Wenn ich jetzt beispielsweise die Notbetriebe der Kitas oder Grundschulen anschaue oder die Leute, die verkaufen müssen, die sind dem Virus ausgesetzt und haben nicht einmal die Möglichkeit durch Testen festzustellen, inwieweit sie etwas kriegen können oder nicht."
...den Gründen für den Erfolg des "Tübinger Wegs"
"Ich glaube, es hat etwas damit zu tun, dass wir die Bevölkerung in Tübingen sensibilisiert haben. Und dadurch, dass wir Schnelltests angeboten haben, dass wir sie immer wieder darauf aufmerksam gemacht haben, dass sie Masken tragen sollen, dass sie zu bestimmten Zeiten einkaufen gehen sollen.
[Lesen Sie hier, was der Tübinger Weg ist]
Und wir haben von Anfang an mit dem Landratsamt zusammen und mit der Stadt wirklich eng Hand in Hand gearbeitet mit meinem DRK. Und es hat einfach von Anfang an eine Strategie gegeben und dadurch waren wir ständig am Ball und haben ständig nachjustiert, haben uns um die Heime gekümmert, haben ohne, dass wir die Bezahlung zugesagt bekommen haben, angefangen zu testen. (…)"
"Ich glaube, dass dieses Konzept und dieses Modell schon durchaus auch auf andere Städte übertragbar wäre."
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- Verschenkt Deutschland eine Chance?
Minister Spahn sträubt sich, doch einige Wissenschaftler sagen: Corona-Schnelltests für jedermann könnten helfen, das Virus einzudämmen. Erste Prüfungen stimmen optimistisch.