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Corona-Impfbereitschaft : Studie: Warum Ungeimpfte gegen den Piks sind

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Warum wollen sich Menschen nicht gegen Corona impfen lassen? Die Hälfte der Ungeimpften hat laut einer Studie Angst - und 76 Prozent wollen eine Impfpflicht umgehen. Ein Überblick.

Menschen demonstrieren in der Innenstadt gegen die Corona Maßnahmen
Menschen demonstrieren in Schwerin gegen die Corona-Maßnahmen.
Quelle: dpa

Eine Langzeitstudie hat untersucht, warum sich Menschen in Deutschland nicht gegen Corona impfen lassen. Mehr als die Hälfte gab an, Angst vor der Impfung zu haben. Zurzeit haben 15,2 Prozent der Erwachsenen noch gar keine Spritze gegen das Virus bekommen.

Forschende um Cornelia Betsch von der Universität Erfurt haben für das "Cosmo-Panel" im Dezember rund 1.200 Ungeimpfte und 2.000 Geimpfte in Deutschland befragt. Die Ergebnisse im Überblick:

  • 74 Prozent der Ungeimpften wollen sich auf keinen Fall gegen Corona impfen lassen - nur 6 Prozent wollen sich (eher) impfen lassen.
  • 37 Prozent der gegen Corona Ungeimpften wollen sich künftig gegen gar nichts mehr impfen lassen - folglich sind etwa zwei Drittel keine prinzipiellen Impfverweigerer.

Das Team um die Psychologin Betsch hat die Ungeimpften auch nach ihren Gründen gefragt, sich gegen eine Impfung zu entscheiden:

  • 56 Prozent der Ungeimpften haben Angst vor der Impfung.
  • Wovor genau? 64 Prozent nennen die Sorge vor Impffolgen und Nebenwirkungen als Grund.
  • 8 Prozent haben sogar Angst, an der Impfung zu sterben.

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Ungeimpfte haben kaum Vertrauen in Regierung und RKI

Ungeimpfte haben zudem viel weniger Vertrauen in die Bundesregierung und in das Robert-Koch-Institut als Geimpfte. Am ehesten vertrauen sie noch Hausärztinnen und Hausärzten. Die Empfehlung der Forschenden:

Das Vertrauen von Ungeimpften in die Bundesregierung ist bereits so niedrig, dass es kaum mehr verspielt werden kann. Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung sollten vor allem darauf fokussieren, das Vertrauen der Mehrheit von Geimpften zu erhalten.
Cosmo-Panel zu Gründen gegen die Corona-Impfung

Die große Mehrheit der Ungeimpften - 86 Prozent - empfindet die Debatte als eher unfair, überheblich und moralisierend. Unter den Geimpften finden das 25 Prozent. Das Team um Betsch empfiehlt deshalb:

Insgesamt sollte auf eine respektvolle und sachliche Kommunikation, insbesondere durch Personen des öffentlichen Interesses, geachtet werden.

Egal, ob geimpft oder ungeimpft: Beide Gruppen identifizieren sich mit ihrem Impfstatus. Besonders stark tun das aber die Geimpften.

  • 38 Prozent der Ungeimpften stimmen der Aussage eher zu: "Ich bin stolz darauf, nicht gegen Covid-19 geimpft zu sein."
  • 60 Prozent der Geimpften tun dies eher beim Satz "Ich bin stolz darauf, gegen Covid-19 geimpft zu sein."

ZDFheute Infografik

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Die Gretchenfrage: Wie halten Sie es mit der Impfpflicht?

Wenig überraschend: Nur vier Prozent der Ungeimpften befürworten eine Impfpflicht - bei den Geimpften sind es 59 Prozent. Fast alle Ungeimpften sind deshalb auch verärgert - viele wollen sich wehren:

  • 76 Prozent der Ungeimpften kündigen an, gegen eine Impfpflicht vorgehen zu wollen - etwa durch Petitionen oder Demos.
  • 76 Prozent der Ungeimpften wollen auch nach Wegen suchen, die Impfpflicht zu umgehen.

Das Team um Cornelia Betsch schlussfolgert, dass die Impfung vor allem aus Angst und fehlendem Vertrauen abgelehnt wird. Es sei keine kühle, faktenbasierte Entscheidung, sondern "eine heiße Gefühlsentscheidung aus Angst, Sorge und Misstrauen". Und weiter:

Wer ungeimpft ist, lehnt eine Impfplicht ab, egal, wie sie aussieht.

Betsch, die auch Professorin für Gesundheitskommunikation ist, plädiert mit Blick auf die Politik dafür, die Maßnahmen weiterhin gut zu erklären - etwa den sozialen und wirtschaftlichen Nutzen. Eine wichtige Rolle haben der Studie zufolge Ärztinnen und Ärzte:

Die Ängste vor der Impfung sollten reduziert werden (...) Widerlegen von Falschinformation sollte hier ein großes Gewicht bekommen.

Im aktuellen ZDF-Politbarometer spricht sich eine Mehrheit für eine allgemeine Impfpflicht aus. Sehen Sie hier die Ergebnisse:

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31.05.2023
von Sven Rieken
Videolänge
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