Sie sind hier:

Neues Infektionsschutzgesetz : Corona-Maßnahmen: Wer darf, wer muss?

Datum:

Testpflicht in Altenheimen, kostenlose Bürgertests - so könnte es kommen. Noch ist das unklar, ein Gesetzentwurf kursiert zwischen Bundestag und Ministerium. Das ist das Problem.

Noch gibt es nur vorläufige Versionen, Gerüchte, einzelne Ankündigungen. Die Ampel-Fraktionen SPD, FDP und Grüne haben sich auf einen Gesetzentwurf zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes geeinigt, der derzeit mit dem Bundesgesundheitsministerium abgestimmt wird. Noch am Montag soll er an die Parteien im Bundestag gehen.

Mitten im neuen Höchststand der vierten Corona-Welle fragt sich, wer eigentlich zuständig ist, Maßnahmen gegen diese vierte Welle einzuleiten? Wer und wann?

Merkel für kostenlose Tests

Die Lage ist eindeutig: Solange es keine neue Bundesregierung gibt, führt die noch amtierende die Geschäfte weiter. Sie wird aber, so ist es Tradition, keine großen eigenen Initiativen mehr starten.

Ein älteres Paar geht über die Hauptwache in Frankfurt am Main

Maßnahmen der Bundesländer - Verschärfte Corona-Regeln: Was jetzt wo gilt 

Die Bundesländer verschärfen die Corona-Regeln, auch für Geimpfte und Genesene. Was in Ihrem Bundesland jetzt gilt - ZDFheute mit dem Überblick.

Würde Noch-Bundeskanzlerin Angela Merkel jetzt zum Beispiel fordern, kostenlose Bürgertests wieder einzuführen, hätte das Auswirkungen auf den Haushalt. Einen Haushalt, den sie gar nicht mehr zu verantworten hat. Immerhin 5 Milliarden Euro hatten die kostenlosen Bürgertests den Steuerzahler zwischen Frühjahr und Mitte September gekostet.

Also lässt Merkel durch Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag mitteilen, die Kanzlerin begleite "die Überlegungen durchaus positiv". Minister Spahn wäre für die Wiedereinführung kostenloser Tests, sagte sein Sprecher. Eine Entscheidung, so Seibert, sei aber noch nicht gefallen.

Ampel will bis Mitte November neues Gesetz

Entscheidung mit wem eigentlich? Die Ampelparteien SPD, Grüne und FDP haben beschlossen, das Heft des Handelns über den Bundestag in die Hand zu nehmen. Sie wollen die epidemische Notlage auslaufen lassen und die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie durch die Änderung des Infektionsschutzgesetzes auf eine neue rechtliche Grundlage stellen.

Möglicherweise bilden die drei die nächste Regierung. Möglicherweise auch nicht. Am Mittwoch erst wollen die Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse vorlegen, es gibt noch keinen Koalitionsvertrag, keine Regierung.

Geht es nach dem Willen der Ampel-Fraktionen würde am Donnerstag der Bundestag in erster Lesung über ihr neues Gesetz beraten. Dann würde nach der Anhörung von Experten am 18. November die zweite und dritte Lesung erfolgen und am 19. November der Bundesrat in einer Sondersitzung darüber abstimmen. Die Zustimmung der Länder braucht es. Eine Konferenz der Länder aber lehnen die Ampelparteien ab.

Gegen Abstimmung der Länder, sagte heute Marco Buschmann, parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Fraktion, habe man ja nichts. Es sei aber "eine komische Vorstellung", wenn sich die Länder mit der geschäftsführenden Bundesregierung treffen und danach in einer Pressekonferenz verkünden, was zu tun sei. Und sich, so Buschmann, "allgemein politisch äußern".

ZDFheute Infografik

Wir integrieren Bilder und andere Daten von Drittanbietern, u.a. die Software von Datawrapper für die Darstellung von ZDFheute Infografiken. Mit Ihrer Zustimmung werden diese angezeigt und die genutzte IP-Adresse dabei an externe Server übertragen. Über den Datenschutz dieser Anbieter können Sie sich auf den jeweiligen Seiten informieren. Um Ihre zukünftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Mein ZDF“ jederzeit widerrufen.

Testpflicht, 3G am Arbeitsplatz?

Die epidemische Notlage von nationaler Tragweite gilt noch bis 25. November. Auf dieser Grundlage könnte ein bundesweiter Lockdown angeordnet werden. Doch genau das halten die Ampel-Parteien angesichts der Zahl der Geimpften für nicht mehr verhältnismäßig.

Im Infektionsschutzgesetz soll deswegen ein Katalog von Maßnahmen aufgenommen werden, den die Länder erlassen können, aber nicht müssen. Maßnahmen, die im Idealfall nicht von Gerichten wieder gekippt werden, wie eine Ausgangssperre etwa.

Ich möchte kein Hin und Her, ich möchte Klarheit, ich möchte Rechtssicherheit.
Katrin Göring-Eckardt (Grüne)

"Die Länder kriegen einen rechtssicheren Rahmen", versprach Vize-Fraktionschef Dirk Wiese im ZDF. Es solle keine flächendeckenden 2G-Regeln, wie sie seit heute etwa in Sachsen gelten, geben. Das Infektionsgeschehen sei zu unterschiedlich, so Wiese. Man wolle "regional differenziert reagieren".

Im Gespräch sind auch: 3G-Regeln am Arbeitsplatz, Pflichttest für alle, die ein Alten- oder Pflegeheim betreten, Ausgleichsprämien für Krankenhäuser, die Intensivbetten auf Vorrat einrichten.

Streit um den Schwarzen Peter

Die Kanzlerin und die Union sind gegen das Auslaufen der epidemischen Notlage. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nannte das Vorhaben der Ampel im Deutschlandfunk "absurd". Es suggeriere, dass die Pandemie vorbei sei.

Dagegen wehren sich die Ampelparteien: "Niemand hat behauptet, dass Corona vorbei sei", sagte FDP-Politiker Buschmann. Natürlich werde es weiter möglich sein, Maskenpflicht, 2-3-G-Regeln etwa anzuordnen. Wer behaupte, die Länder würden wehrlos, "der lügt", so Buschmann.

Ich kann nur appellieren, dass wir in Krisensituationen uns nicht Unwahrheiten an den Kopf werfen.
Marco Buschmann (FDP)

SPD-Vorsitzende Saskia Esken sagte, sie lasse sich nicht von manchen Ländern oder dem Bundesgesundheitsminister den Schwarzen Peter zuschieben. "Mir wäre lieber, sie würden handeln."

Die Ampelparteien, die noch keine Koalition bilden, hätten sich zusammengetan und mit dem neuen Infektionsschutzgesetz "ein hohes Maß an Verantwortungsübernahme" gezeigt, sagte die SPD-Politikerin. Bund und Länder hätten bislang in der Corona-Krise gut miteinander zusammengearbeitet. Esken:

Jeder ist in seinem Bereich dafür verantwortlich, seinen Job zu machen.
Saskia Esken (SPD)

Aktuelle Nachrichten zur Corona-Krise

Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.