Die Infektionszahlen sinken, viele Bundesländer lockern die Corona-Auflagen. Der Thüringer CDU-Politiker Mario Voigt fordert, ab einer Inzidenz von 20 alle Auflagen zu streichen.
Während die Corona-Lockerungen in vielen Bundesländern voranschreiten, fordert der CDU-Spitzenkandidat in Thüringen, Mario Voigt, radikalere Schritte: Er will sämtliche Maßnahmen aufheben, sobald eine Sieben-Tage-Inzidenz von 20 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner erreicht ist. Der CDU-Fraktionschef sagte der "Bild"-Zeitung:
Es gelte, "endlich den Menschen was zuzutrauen", forderte er. "Spätestens ab einem Inzidenzwert von 20 müssen wir alle Corona-Beschränkungen streichen."
Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen war in den vergangenen Wochen bundesweit - auch in Thüringen, das lange zu den bundesweiten Corona-Hotspots gehörte - stark gefallen. Deutschlandweit liegt der Wert aktuell bei 29,7. Unter dem von Voigt genannten Wert von 20 lagen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Brandenburg. Hamburg weist derzeit einen Wert von 20 auf.
Urlaub an der Ostsee für alle möglich
Sinkende Infektionszahlen machen ab diesen Freitag immer mehr Lockerungen möglich. So empfängt Mecklenburg-Vorpommern wieder Reisende aus ganz Deutschland. Bislang durften nur Touristen aus dem eigenen Bundesland kommen. Voraussetzung ist zu Beginn des Urlaubs die Vorlage eines aktuellen Corona-Negativtests.
Urlauber, die in einer Ferienwohnung unterkommen sowie keine Restaurants oder Museen besuchen, brauchen keinen weiteren Test. Das nordöstliche Bundesland wies am Donnerstag laut RKI mit 14,1 Neuinfektionen den niedrigsten Inzidenz-Wert aller Bundesländer auf.
Drinnen dürfen sich nun sechs Menschen aus drei Haushalten treffen, draußen sind es zehn Menschen aus fünf Haushalten. Nicht gezählt werden dabei Kinder unter 14 Jahren. Einkaufen und die Nutzung der Außengastronomie sind nun ohne Corona-Test möglich. Auch die Innengastronomie öffnet, dort sind jedoch Tests vorgeschrieben.
Shopping und Lokalbesuch in Berlin und Hamburg
In Berlin entfällt ab diesen Freitag für den Einzelhandel und die Außengastronomie die Pflicht, einen Negativtest vorzulegen. In der Hauptstadt öffnet auch die Innengastronomie, allerdings ist ein negativer Corona-Test hier noch vorgeschrieben. Drinnen dürfen sich nun sechs Menschen aus drei Haushalten treffen, draußen sind es zehn Menschen aus fünf Haushalten.
Auch in Hamburg dürfen Restaurants und Kneipen wieder in Innenräumen Gäste bewirten. Besucher brauchen aber einen negativen Corona-Test und dürfen nur zu fünft an einem Tisch sitzen. Ab 23 Uhr müssen Gäste das Lokal verlassen oder sich in den Außenbereich begeben.
In Bayern berät das Kabinett heute über weitere Lockerungen. Unter anderem soll es um Fragen gehen, wie mehr Normalität in Bereichen wie Kultur, Sport oder Gastronomie hergestellt werden kann. Es seien größere Öffnungsschritte denkbar, hieß es aus Regierungskreisen in München.