Brasilien ist mit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen. Inzwischen infizierten sich mehr als zehn Millionen Menschen. Und die Impfungen stocken.
Nach den USA und Indien hat Brasilien als drittes Land die Marke von zehn Millionen Corona-Infizierten überschritten. Dies geht aus den Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília vom Donnerstag (Ortszeit) hervor.
Impfstoff fehlt - Impfungen gestoppt
Demnach wurden seit Mittwoch 51.879 neue Infektionen registriert, womit die Gesamtzahl auf 10.030.626 Fälle stieg. Die Zahl der Todesfälle stieg binnen 24 Stunden um 1.367 auf 243.457.
Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 Mal so groß wie Deutschland. Im größten Land Lateinamerikas wurde erst im Januar mit den Impfungen begonnen. Angesichts fehlenden Impfstoffs stoppten große Städte wie Rio de Janeiro oder Salvador diese Woche die Corona-Impfungen.
Sinovac und Astrazeneca werden verimpft
Für die Verteilung des Impfstoffs ist das Gesundheitsministerium verantwortlich, das bisher rund zwölf Millionen Dosen der Vakzine von Astrazeneca und dem chinesischen Hersteller Sinovac bekommen hat.
Da wo in Rio an den Karnevalstagen Samba das Geschehen beherrschen würde, wird jetzt geimpft. Statt bunter Farbenvielfalt zeigt sich im Sambodrom ein Impfzentrum in grau. Betroffene betrauern den Ausfall des Karnevals.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hatte mit der Verharmlosung des Coronavirus Aufsehen erregt und zieht mittlerweile auch den Sinn einer Impfung in Zweifel. Die Impfstoff-Fabrik der Forschungseinrichtung "Fundação Oswaldo Cruz" in Rio, die mit dem Gesundheitsministerium verbunden ist, gilt als größte Lateinamerikas.