Die Corona-WarnApp ist seit knapp drei Wochen am Start. 15 Millionen Nutzer haben sie bereits heruntergeladen. Doch wer sind eigentlich die, die sich warnen lassen wollen?
Die Corona-WarnApp wird oft von technikaffinen Menschen und vielen Apple-Nutzern heruntergeladen. Ältere Handy-Nutzer und sozial benachteiligte Gruppen, die kein modernes Smartphone benutzen, können somit weniger gewarnt werden.
Wer hat die Corona-Warn-App heruntergeladen?
15 Millionen Menschen haben die deutsche Corona-WarnApp in knapp drei Wochen heruntergeladen. Dabei wurde die App "bisher stark von Apple-Nutzern runtergeladen. Sie läuft also vor allem auf den teureren iPhones", erklärt ZDF-Reporter Dominik Rzepka.
Die, die nicht dazu gehören, haben es deutlich schwerer, sich warnen zu lassen. Denn das Ziel der Entwickler war, eine quasi "eierlegende Wollmilchsau-App" zu schaffen. Und das geht nur mit modernster Technik auf neuestem Stand. Ältere Handys nachrüsten ist kaum möglich.
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Bisher etwa 100 Corona-Infektionen gemeldet
Zwei Wochen nach dem Start haben nach ZDF-Informationen etwa 100 Infizierte ihren positiven Covid-Test in die Corona-Warn-App eingetragen. Die App beginnt zu wirken.
Welche Gruppen haben keine modernen Handys?
Eine der Haupt-Corona-Risikogruppen sind Ältere und gerade diese Menschen haben auch häufig ältere Handys. Anke Domscheit-Berg, Netzpolitische Sprecherin der Linken meint, einerseits sollte die App sehr einfach, sehr schnell und für möglichst viele Handys bereitgestellt werden." Sie sollte aber auch möglichst präzise messen und möglichst wenig Akku verbrauchen.
Aber auch Geringverdienende oder Arbeitslose können sich oft kein modernes Smartphone leisten. Da die App zwar nicht ihren Verwender, wohl aber sein Umfeld schützt, werden die Unterschiede so noch weiter verschärft.
Die neue Corona-Warn-App für Deutschland steht seit dem Morgen zum Download bereit. Sie soll dabei helfen, die Verbreitung des Coronavirus weiter einzudämmen.
Was der Paritätische Wohlfahrtsverband deshalb fordert:
Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert Unterstützung für diejenigen, die sich kein app-fähiges Handy leisten können. "Konkret sagen wir: Wer kein Geld hat und auch kein Geld zugestanden wird, sich ein Smartphone zu besorgen, was mit dieser App arbeiten kann, der muss das zugebilligt bekommen von Jobcentern und anderen", erklärt Ulrich Schneider vom Paritätischen Wohlfahrtsverband.
Klar ist: Je mehr die App verwenden, desto besser für uns alle. Klar aber auch, dass das deutlich mehr kosten würde als die bisher verplanten Millionen.
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