Die EMA sieht mehr Vorteile bei dem Coronavirus-Impfstoff von Astrazeneca als Risiken. Hirnvenenthrombosen kämen im Schnitt bei einer von 100.000 geimpften Personen vor.
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA wirbt um Vertrauen für den Coronavirus-Impfstoff von Astrazeneca. Trotz der Einschränkungen des Einsatzes in zahlreichen EU-Ländern steht die EMA weiter voll hinter dem Corona-Impfstoff des schwedisch-britischen Konzerns.
Die Vorteile des Mittels überwögen die Risiken bei Erwachsenen aller Altersgruppen, betonte die Behörde am Freitag. Zugleich wies sie darauf hin, dass nach der Impfung sehr seltene Fälle von Blutgerinnseln in Verbindung mit einem Mangel an Blutplättchen aufgetreten seien.
Diese seien schätzungsweise bei einem von 100.000 geimpften Menschen aufgetreten. Der Leiter der Impfstoff-Strategie bei der EMA sagte:
Einschränkungen bei Astrazeneca-Impfstoff in mehreren Ländern
Mehrere Länder weltweit - auch in der EU - haben den Einsatz des Impfstoffs wegen Fällen seltener Thrombosen eingeschränkt, Dänemark hat die Verwendung völlig eingestellt. In Deutschland darf das Mittel nur noch bei Menschen ab 60 Jahren uneingeschränkt eingesetzt werden.
Zahlreiche Bundesländer haben aber die Impfpriorisierung bei dem Corona-Vakzin inzwischen komplett aufgehoben, um zu vermeiden, dass Dosen wegen Akzeptanzproblemen von Astrazeneca in Teilen der Bevölkerung liegenbleiben.
EMA: Nutzen-Risiko-Verhältnis von Coronavirus-Impfstoff positiv
Die EMA erklärte, sie wolle den EU-Mitgliedsstaaten mit den von ihr analysierten Daten bei deren Entscheidung zum Einsatz des Corona-Impfstoffs helfen. Die Vorteile des Vakzins erhöhten sich mit dem Alter und mit jedem Anstieg der Infektionsraten. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis sei positiv.
Die EMA erhebe aber weitere Daten und setze ihre Überprüfung fort, da beispielsweise noch nicht alle EU-Mitgliedsstaaten das Geschlecht der Geimpften in ihre Daten aufgenommen hätten.
In Deutschland wurden bis Mitte April 59 Fälle von Sinus- und Hirnvenenthrombosen nach Impfung mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca gemeldet. Zwölf Menschen waren gestorben. Bis einschließlich 15. April wurden nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) insgesamt mehr als 4,2 Millionen Erstdosen und 4.153 Zweitdosen des Impfstoffs verabreicht.
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