Erste Lockerungen nach den Osterferien: Gesundheitsminister Spahn hält das für möglich. Entscheidend ist für ihn die Mitarbeit der Bevölkerung.
Bundesgesundheitsminister Spahn hält eine "schrittweise Rückkehr zur Normalität" nach den Osterferien für möglich. Voraussetzung seien weitere Erfolge bei der Eindämmung des Virus.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält erste Lockerungen der Restriktionen in der Corona-Krise nach den Osterferien für möglich. Bei den Infektionszahlen sei ein "positiver Trend" zu beobachten, der sich aber noch "verstetigen" müsse, sagte Spahn dem "Handelsblatt".
Voraussetzung möglicher Schritte in Richtung Normalität sei allerdings, dass sich die Bevölkerung auch über die Osterfeiertage an die Alltagsbeschränkungen halte. Zuletzt ist die Zahl der Genesenen in Deutschland binnen eines Tages um mehr als 10.000 gestiegen. Allerdings werden in Deutschland immer noch Tausende neue Fälle pro Tag registriert.
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Spahn: Keine Normalität bei Fußballspielen in absehbarer Zeit
In einem freiheitlichen Rechtsstaat könnten weitreichende Einschränkungen von Grundrechten "nur so lange funktionieren, wie sie verstanden und akzeptiert werden", sagte Spahn. Deshalb sei es nicht nur wichtig, das Handeln gut zu begründen, sondern auch "eine Perspektive aufzuzeigen".
Spahn betonte, dass die Dauer der Kontaktsperren und anderen Alltagseinschränkungen vom Verhalten der Bürger abhänge: "Mit entsprechender Vorsicht ist mehr Normalität bald wieder möglich." Fest stehe aber auch, dass es bei Großveranstaltungen wie etwa Fußballspielen noch längere Zeit dauern werde, bis wieder Normalität einkehre.
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Schrittweises Wiederhochfahren der Wirtschaft
Der Gesundheitsminister skizzierte auch seine Kriterien für ein schrittweises Wiederhochfahren der deutschen Wirtschaft. Eine Bedingung sei, "dass man die Fabrik oder das Geschäft sicher für Mitarbeiter und Kunden organisieren kann".
Unternehmen oder Branchen, die nachweisen könnten, dass sie die Hygiene- oder Abstandsregeln sicherstellen, könnten leichter zurück in den Alltag. Spahn kündigte an, er wolle darüber den "Dialog mit allen Bereichen der Wirtschaft" suchen.
Mehrheit gegen schnelle Lockerung
Im aktuellen ZDF-Politbarometer ist eine Mehrheit gegen eine schnelle Lockerung der Maßnahmen. 55 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, die Maßnahmen, die das tägliche Leben stark einschränken, auch über den 19. April hinaus aufrecht zu erhalten. 90 Prozent halten die geltenden Ausgangsbeschränkungen für angemessen.