Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verlangt vom Hersteller des Coronamedikaments Remdesivir, dass er Deutschland weiter beliefert - auch wenn die USA große Mengen geordert haben.
Das Medikament Remdesivir soll diese Woche in Europa zugelassen werden. Bundesgesundheitsminister Spahn fordert vom Hersteller Gilead eine ausreichende Versorgung für Europa.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn fordert vom Hersteller des Corona-Medikaments Remdesivir trotz eines Großeinkaufs der USA weiterhin Lieferfähigkeit. Er erwarte von der Pharmafirma Gilead Sciences, "dass Deutschland und Europa versorgt werden, wenn es um ein solches Medikament geht". Das sagte der CDU-Politiker im ZDF-Morgenmagazin.
Spahn: Reserven in Zentralapotheke des Bundes
Den Bedarf für die kommenden Wochen sieht Spahn ohnehin gesichert. In der Zentralapotheke des Bundes gebe es entsprechende Reserven. Ob diese dauerhaft reichen ist aber fraglich: Die US-Regierung hat sich einen Großteil der bis September anvisierten Produktionsmenge von Remdesivir gesichert.
Laut US-Gesundheitsministerium wurde der Kauf von Wirkstoff-Dosen für mehr als 500.000 Behandlungen vereinbart. Das entspreche 100 Prozent der geplanten Produktionsmenge für Juli sowie jeweils 90 Prozent für August und September.
Remdesivir: Aussichtsreiches Medikament gegen Coronavirus
Remdesivir gilt als eines der aussichtsreichsten Medikamente bei schweren Corona-Symptomen. Erst vergangene Woche hatte die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA eine Zulassung für Remdesivir unter Auflagen in Europa empfohlen. Eine Entscheidung durch die EU-Kommission wird noch diese Woche erwartet.
Remdesivir wurde ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt, zeigte dafür aber eine zu geringe Wirkung. Es ist bislang in keinem Land der Welt uneingeschränkt als Medikament zugelassen.
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