Angesichts der neuesten Wasserstandsmeldungen zum Corona-Impfstoff zeigt sich der Bonner Virologe Streeck zuversichtlich. Doch: Weitere entscheidende Daten würden noch fehlen.
Die Erfolge, die der Impfstoff gezeigt hatte, könnten "vorsichtig optimistisch stimmen", so Virologe Streeck. Er merkt jedoch an, dass entscheidende Daten noch fehlen würden.
"Es ist erstmal irre schnell gegangen" - fasst der Bonner Virologe Hendrik Streeck die aktuelle Entwicklung rund um den Biontech-Impfstoff in der ZDF-Sendung Markus Lanz zusammen.
Laut Streeck könnten die neuesten Wasserstandsmeldungen aus der alles entscheidenden dritten Phase einen optimistisch stimmen – zumindest vorsichtig. Denn:
Nichtsdestotrotz. Es sei ein wichtiger Vorteil. Denn: Es wurde zum ersten Mal gezeigt, dass ein Impfstoff möglich sein könne - gegen eine Erkrankung, oder die Infektion. Das Ganze basierend auf einer neuen Technik. Hierbei sei der wichtigste Baustein die RNA.
Die unterschiedlichen Ansätze lassen sich grob in drei Kategorien teilen: Lebend-Impfstoffe, Tot-Impfstoffe und gencode-basierte Impfstoffe. Das Grafikvideo erklärt es genauer.
Hürden bei der Suche nach einem Impfstoff
Ein sogenannter RNA-Impfstoff habe jedoch Vor- und Nachteile:
Und für genau die braucht es minus 70 Grad – eine logistische Herausforderung, um anfällige Bestandteile zu sichern. Für Länder in der dritten Welt sei dies schwieriger, kommentiert Streeck.
Auch mögliche Nebenwirkungen müssten weiter geprüft werden. Laut dem Virologen sei es daher nicht so wichtig, den Impfstoff direkt auf die Menschheit loszulassen, sondern weiter zu warten. Man müsse schauen:
Wenn der Impfstoff kommt, dann muss er priorisiert verteilt werden, darin sind sich Michael Müller, Bürgermeister von Berlin und der Virologe Hendrik Streeck einig.
Enorme Anzahl an Impfdosen
Bei allem Optimismus wird es am Ende darauf ankommen, wer, wann geimpft werden kann. Der Virologe Streeck mahnt: Es "können so viele Impfdosen gar nicht so schnell produziert werden, wie man das weltweit gerne würde".
Daher bräuchte es einen Plan. Man müssen sich vorbereiten - egal, ob der Impfstoff kommt oder nicht kommt - auch, um Zeit zu sparen. Streeck ergänzt:
Insgesamt werden die Impfungen – angefangen mit den Risikogruppen und denen, die mit den Patienten arbeiten - lange dauern, so Streeck weiter.
Die Firma Biontech bringt möglicherweise noch diesen Monat einen Corona-Impfstoff auf den Weg. Virologin Ulrike Protzer erklärt, was das für den Kampf gegen das Virus bedeutet.